Sport

Werder Bremen schafft ein neues Wunder und hat einen Topstürmer im Visier


Von  | 

Claudio Pizarro trägt sich nach dem Sieg von Werder Bremen in die Geschichtsbücher ein und sein Nachfolger steht schon bereit.

Vereint gegen den Abstieg: Das war die Devise der Fans von Werder Bremen. Sie sorgen für Gänsehautstimmung bei ihrer Mannschaft und die zahlt es ihnen mit einem Erfolg zurück. Gleichzeitig trägt sich Claudio Pizarro in die Geschichtsbücher ein.

Als der Mannschaftsbus der Bremer Mannschaft am Samstag vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg ankam, trauten die Spieler ihren Augen kaum. Mindestens 5.000 Fans empfingen ihr Team mit grün-weißen Herzluftballons und sangen dazu den Klassiker Wonderwall der Band Oasis. Zu der Aktion hatte der Werderaner Fanclub „WFC#Twerder“ über den Kurznachrichtendienst Twitter mit dem Hashtag  #greenwhitewonderwall aufgerufen. Die Absicht dahinter war mehr als eindeutig und wird von Johanna Gödecke, einem Mitglied des Fanclubs, noch einmal auf den Punkt gebracht: „Wir wollten die Stimmung nicht ins Negative abrutschen lassen. Wonderwall und Wunder – das passt doch perfekt.“

Claudio Pizzaro überragt bei dem Sieg von Werder Bremen alles

Und genau dieses Wunder bescherte die Mannschaft ihren Fans anschließend im Spiel gegen die Wolfsburger. Schon der Elfmeter zum 1:0 von Werder Bremen durch Claudio Pizarro war etwas Außergewöhnliches. Es war insgesamt das 102. Tor des 37-jährigen Peruaners für die Grün-Weißen. Damit hat er den bislang erfolgreichsten Bremer Marco Bode abgelöst. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch die Niedersachsen bereitete Pizarro die beiden Treffer seiner Teamkollegen Fin Bartels und Sambou Yatabaré vor. Der VfL konnte nur noch kurz vor Schluss zum 3:2 verkürzen. „Die Unterstützung war der Wahnsinn – ich bin dafür dankbar“, zeigt sich Trainer Viktor Skripnik nach dem Spiel bei den Fans erkenntlich. Und der Österreicher Zlatko Junuzovic fügte hinzu: „Da zerreißt du dich halt gern“ und lobt damit ebenfalls die von den Anhängern erzeugte Gänsehautatmosphäre.

Werder Bremen kämpft weiter gegen den Abstieg und um einen Neuzugang

Natürlich ist Werder Bremen durch diesen Sieg die Abstiegssorgen längst noch nicht los, immerhin hat der Verein aber neuen Mut geschöpft. Außerdem liegen sie mit nur zwei Punkten Abstand zum rettenden Ufer derzeit auf dem Relegationsplatz 16. Der zuletzt  in die Kritik geratene Skripnik versprach im Hinblick auf die kommenden Aufgaben: „Wir werden weiter akribisch sein, professionell und nicht hektisch.“ Sollte Werder Bremen die Klasse halten, ständen die Chancen gut, für die kommende Saison einen Wunschspieler zu verpflichten. Es ist Angreifer Justin Eilers, der beste Drittligatorschütze, der am Wochenende mit Dynamo Dresden in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist. Der 27-jährige wäre ein möglicher Ersatz für Leven Ötzunali, der nach seiner Leihe zu Bayer Leverkusen zurückkehren wird. Laut Werder Bremen Geschäftsführer Thomas Eichin sei Eilers „ein interessanter Spieler“, mehr wollte er nicht dazu sagen. Neben Werder sollen auch der HSV, Hannover 96 und Eintracht Braunschweig interessiert sein.