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SV Werder Bremen: Thomas Eichin mit Rückblick und Frank Baumann mit einigen Baustellen


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Thomas Eichin spricht über seine Zeit beim SV Werder Bremen und Frank Baumann muss trotz positiver Zwischenbilanz noch einiges geraderücken.

Keine leichte Zeit liegt hinter Thomas Eichin, dem Ex-Geschäftsführer des SV Werder Bremen. Neben der Trennung von seiner Ehefrau musste er seinen Führerschein wegen zu schnellen Fahrens abgeben und zuletzt die Entlassung beim SV Werder Bremen. Mittlerweile ist er Sportchef beim TSV 1860 München. „Das letzte halbe Jahr war schon sehr intensiv und hat ungemein viel Kraft gekostet“, meint der 49-Jährige rückblickend im Gespräch mit dem Kicker. Einen Profi wie er einer ist, wird das kaum in seiner Arbeit beeinflusst haben. Die Gründe für die Trennung liegen woanders: „Ich habe Werder eine Empfehlung gegeben, der man nicht folgen wollte, so dass es folgerichtig war, dass es zur Abberufung kam“, schilderte Eichin nach der Entlassung dem Weser Kurier. Das habe ihn zwar enttäuscht, jedoch findet er auch: „Die Entscheidung geht schon in Ordnung, ist vor allem konsequent – von beiden Seiten aus gesehen“, wie er dem Sportmagazin gegenüber erklärte. Ein bisschen Wehmut ist aber dabei: „Ich wäre gerne den Weg mit Werder weitergegangen“.

Frank Baumann als neuer Mann beim SV Werder Bremen

Den Posten von Eichin beim SV Werder Bremen hat der frühere Vereinsprofi Frank Baumann übernommen. Bereits zuvor hatte der 40-Jährige bis zum Sommer 2015 im Management des Klubs gearbeitet, bevor er sich dann eine Auszeit genommen hatte. Diese nutzte er eigenen Aussagen zufolge, „um Abstand zu gewinnen“, seine „bisherige Arbeit zu reflektieren“ sowie sich fortzubilden und Ideen zu sammeln. Eine der Grundsatzentscheidungen hat Baumann gleich zu Beginn bekanntgegeben: Viktor Skripnik bleibt Trainer beim SV Werder Bremen. Zugleich ist der neue Geschäftsführer nicht darum verlegen, die Problem offen zu benennen: Vor allem in der Hinrunde der letzten Saison sei das taktische System zu wechselhaft gewesen, das Hin und Her zwischen der U 23 und den Profis empfand er als zu groß und der Kader von Werder Bremen sei zu aufgebläht.

Die Baustellen im Kader des SV Werder Bremen

Angesichts der Tatsache, dass bei seinem Amtsantritt 36 Profis unter Vertrag standen, kümmerte sich Baumann zunächst darum, Ergänzungsspieler abzugeben. Mittlerweile haben elf Spieler den SV Werder Bremen verlassen – aber auch Leistungsträger wie Jannik Vestergaard. Oberste Priorität sollte die Suche nach einem neuen Abwehrchef haben, wobei dafür aktuell der Dortmunder Neven Subotic als möglicher Kandidat auftaucht. Wenngleich das keine günstige Lösung sein dürfte, entspricht der Serbe den Vorstellungen von Werder Bremen: Er ist deutschsprachig, erfahren und könnte eine Achse mit den Routiniers Clemens Fritz und Claudio Pizarro bilden. In jedem Fall wird dies nicht die einzige Baustelle für Baumann sein, denn angesichts seiner Ansage („Es kann nicht mein Ziel sein, jedes Jahr nur den Klassenerhalt zu bejubeln“) sollte er den Kader gezielt verstärken und so wettbewerbsfähiger machen.