Sport

RB Leipzig ein Anwärter für das internationale Geschäft


Von  | 

Bei einem detaillierten Blick auf die Statistiken wird deutlich, dass RB Leipzig zu Recht so weit vorn steht. Das Konzept der Verantwortlichen geht auf.

Wann immer es die Möglichkeit zulässt, übt sich RB Leipzig in Bescheidenheit. Nein, mit dem internationalen Geschäft möchten Trainer Ralph Hasenhüttl und die Spieler zumindest jetzt noch nicht in Verbindung gebracht werden. Der Klub ist schließlich Aufsteiger und will vor allem die junge Mannschaft entwickeln und voranbringen. Das betont der Coach gern immer wieder. Und trotzdem drängt sich die Frage bei RB Leipzig angesichts des zweiten Tabellenrangs förmlich auf, ob die Roten Bullen nicht doch schon reif für internationalen Fußball sind. Von den statistischen Werten dürften sie es in jedem Fall sein. Das beste Beispiel dafür: RB Leipzig holt sich den Ball so häufig wieder wie kein anderes Team in der höchsten deutschen Spielklasse. Ganze 50 Mal haben sie das Spielgerät aus dem Drittel vor dem gegnerischen Tor erobert. Verantwortlich dafür ist das hohe Pressing, mit dem die Rasenballer den Kontrahenten permanent zu Fehlern zwingen. Dass Ballbesitz eben doch nicht alles ist, kann RB Leipzig ebenfalls beweisen. Im Schnitt beträgt dieser rund 47 Prozent, wobei die Sachsen damit ligaweit nur Zehnter sind. Hasenhüttls Mannschaft überlässt eben lieber dem Gegner den Ball und provoziert dann lieber die Fehler – aus denen sie dann zumeist etwas machen. 15 Tore haben sie schließlich schon erzielt und mit sechs die zweitwenigsten kassiert. Dabei sieht es mit den Versuchen anders aus: Mit knapp 15 Torschüssen pro Spiel sind sie nur Vierter in der Bundesliga. Das wiederum spricht für die Effektivität von RB Leipzig.

RB Leipzig setzt auf viele Talente und erfahrene Stützen

Doch genug mit dem Zahlenspiel um RB Leipzig. Möglich wird diese aufwendige Taktik, nach der Hasenhüttl agieren lässt, durch die vielen jungen Spieler. Diese sind allesamt topfit und frisch im Kopf. Zudem sind sie talentiert, aber noch erfolgshungrig. Sie alle haben sich gegen einen Wechsel zu einem der ganz großen Klubs und für RB Leipzig entschieden. Mit den Rasenballern wollen sie ihre Ziele in Zukunft erreichen und selbst dazulernen, damit sie künftig einmal für einen Champions League-Klub reif sind. Von den statistisch gesehen neun besten Akteuren im Kader ist keiner älter als 25 Jahre. Dennoch fehlt es nicht an Erfahrung, denn es gibt auch wichtige Säulen, die ein paar Jahre mehr auf dem Buckel haben. So zum Beispiel Keeper Fabio Coltorti mit 35 Jahren oder Ex-Nationalspieler Marvin Compper mit 31 sowie der 28-jährige Kapitän Dominik Kaiser.

Mannschaftsgeist als Erfolgsfaktor von RB Leipzig

RB Leipzig hat zudem sehr klug in den Kader investiert. Anstelle dass gestandene Spieler geholt werden, die bereits fertig entwickelt sind, kam das vorhandene Geld sinnvoll zum Einsatz – in Profis, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen, dazulernen und besser werden und irgendwann in Zukunft bei einem möglichen Verkauf einen finanziellen Gewinn ermöglichen. Missmut gibt es im Team ebenso nicht, da Hasenhüttl gern rotiert und alle bei Laune hält. Wer, wie Davie Selke auf der Bank sitzt, zeigt Verständnis und verhält sich kollegial. Mit diesem Potenzial, was RB Leipzig ohne Zweifel hat, können sie definitiv im oberen Drittel der Liga mithalten. Sportdirektor Ralf Rangnick meinte vor wenigen Wochen, dass die Tabelle erst nach zehn Spieltagen Aussagekraft hat. Zwei Spiele noch, dann kann RB Leipzig vielleicht erstmals die Zielsetzung gesichertes Mittelfeld überdenken.