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FC Liverpool: Die Entwicklung unter Jürgen Klopp


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Das Team wirkt wie ausgewechselt. Klopp bringt Optimismus und Selbstvertrauen zurück. Coutinho, Firmino und Can mit aufsteigender Form.

Es ist noch nicht lange her, da hat Liverpool wie ein Team gewirkt, das seine Inspiration und seine Identität verloren hatte. Trainer war damals noch Brendan Rodgers, unter dem der Klub 18 Monate vor seiner Entlassung fast den ersten Meistertitel seit 24 Jahren geholt hätte. Ein Ausrutscher von Kapitän Steven Gerrard gegen Chelsea brachte ihn damals um den Meistertitel. Mit jeder weiteren schwachen Vorstellung in dieser Saison wirkte auch Rodgers ratloser und angeschlagenr, bis ihn die Klubführung schließlich von seinen Aufgaben entband Mit Jürgen Klopp als neuem Trainer kehrte dann der Optimismus an die Merseyside zurück.

Klopp reißt mit

Die Auswärtssiege bei Chelsea und bei Manchester City tragen ganz klar Jürgen Klopps Handschrift. Von der ersten Minute presste Liverpool bei Manchester City und zeigte Kloppsches Gegenpressing fast in Perfektion. Die Verunsicherung bei den Akteuren der „Skyblues“ war förmlich zu riechen.

Des weiteren reißt Klopp mit seiner Art zu coachen das Team regelrecht mit. Er ist ein Energiebündel an der Außenlinie, treibt seine Spieler unermüdlich nach vorne, applaudiert bei jeder gelungenen Aktion und reagiert aber auch entzürnt, wenn seinen Schützlingen noch vermeidbare Fehler unterlaufen. Das Engagement ihres Trainers spiegelte sich am Samstag auch bei den Spielern wider: immer in Bewegung, ständige Positionswechsel, immer positiv und mit Biss. Man City Trainer Pellegrini war mit seiner Emotionslosigkeit der Gegenentwurf dazu.

Coutinho, Firmino und Can als Schlüssel zum Erfolg

Drei Spieler, die unter dem deutschen Coach herausstechen, sind die Brasilianer Coutinho und Firmino sowie der Deutsche Emre Can. Vor sechs Wochen lief Coutinho noch mit gesenktem Kopf über den Platz; mittlerweile sorgt der Brasilianer regelmäßig für Chaos in den gegnerischen Abwehrreihen, abzulesen an seinen vier Toren in den letzten drei Spielen. Auch Firmino- dem das Vertrauen Klopps, der ihn Benteke vorzog, sichtlich gut tut – scheint nun zu zeigen, warum ihn Liverpool im Sommer für 41 Millionen Euro verpflichtete. Emre Can, der unter Vorgänger Rodgers noch als Rechtsverteidiger in einer Dreier- oder Viererkette ran musste, darf nun auf seiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld spielen. Hier hält er Coutinho und Firmino den Rücken frei und leitete das 3:0 gegen Manchester City mit einem genialen Hackenpass ein.

Auswärts funktioniert das System Klopp schon fast perfekt. Nun wartet ganz Liverpool auf die erste Sternstunde an der heimischen Anfield Road.