Panorama

Demokonzert gegen Körperhass, Sexismus und „Germanys next Topmodel“


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Protestorganisation „Pinkstinks“ feiert die Vielfalt und setzt ein Zeichen gegen „Germany’s Next Topmodel“.

Kürzlich startete die neue Staffel der Castingshow „Germany’s Next Topmodel“. Die elfte Staffel legte mit einer weit besseren Quoten als noch im letzten Jahr vor. Offenbar haben sich die Deutschen noch nicht satt dran gesehen, wie Heidi Klums „Mädchen“ regelmäßig getriezt und überhört werden. Doch nicht alle Menschen wollen auf den Topmodelzug aufspringen.

Tosender Applaus für Plus-Size Models

Pünktlich zum Start der neuen Staffel organisierte die Protestorganisation „Pinkstinks“ in Zusammenarbeit mit dem Bundesfamilienministerium das Demokonzert „Lieblingsmensch: Wir feiern jede*n!“ gegen Körperhass und Sexismus. Im Berliner Club SO36 kamen hunderte Menschen zusammen und feierten sich selbst und die Künstlerinnen auf der Bühne. Die Demoveranstaltung verband Livemusik, Mode und Gesprächsrunden. Die Musikerinnen Sookee, Finna, Bernadette La Hengst und Tamika thematisierten in ihren Texten Sexismus, Homophobie und Genderfragen. Aber es gab nicht nur Musik. Die Journalistinnen Silke Burmester und Margarete Stokowski sprachen mit dem österreichische Plus-Size Model und Designerin Ina Holoub, die zuvor mit anderen Models mit Übergröße in Abendrobe und später Unterwäsche über den Laufsteg gelaufen war – tosender Applaus inklusive. Auf die Frage, ob die Designern denn „Germany’s Next Topmodel“ schauen würde antwortete sie: „Ja, denn man muss ja sein Feindbild kennen“.

Seit Jahren kämpft „Pinkstinks“ gegen Geschlechterrollen und Germanys next Topmodel

Seit 2012 organisiert Pinkstinks Aktionen gegen „Germany’s Next Topmodel“. „Das Frauenbild, dass die Sendung zelebriert sagt Mädchen: Du bist nicht schlank genug, nicht sexy genug, zu widerspenstig“, kritisiert Stevie Schmiedel, Geschäftsführerin von Pinkstinks. Ihre Organisation erreichte im Jahr 2015 eine Prüfung der Sendung durch den Jugendschutz. Kürzlich wurde aber entschieden, dass sie nicht als jugendgefährdend eingestuft werde. Auf der Webseite der Protestorganisation heißt es: „Pinkstinks ist eine junge Protestorganisation, die gegen Produkte, Werbe- und Medieninhalte agiert, die Kindern eine limitierende Geschlechterrolle zuweisen. Die ‚Pinkifizierung‘ trifft Mädchen und Jungen gleichermaßen – wir wirken diesem Trend entgegen.“.