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„Niemand soll Hungern müssen“ – Pizzeria in der Schweiz serviert Gratis-Pizza


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Der Wirt möchte, dass sich jeder mal einen Restaurantbesuch leisten kann.

„Niemand soll hungern“, genau das steht in der Pizzeria Toscana in Schweiz auf einem Zettel beim Eingang des Restaurants. Weiter heißt es: Wer Obdachlose oder Menschen kenne, die es sich nicht leisten könnten, im Restaurant zu essen, dann solle man sie hierher schicken. Der Wirt Gino Ramadani hatte die gute Idee und hing den Zettel auf. Er habe damit ein Zeichen setzen wollen. „Ich wollte etwas tun, das die Leute freut. Es passiert doch so viel Negatives. Ich selber stamme aus armen Verhältnissen, heute geht es mir gut. Wie den meisten. Wir haben genug zu essen und zu trinken. Das möchte ich nun zurückgeben“, erklärt er. Auch sein Onkel, der ein Restaurant in Berlin hat, bewirtet Obdachlose gratis. „Auch er hat so wundervolle Menschen kennengelernt“, sagt Ramadani. Seine Frau war zuerst skeptisch, ob sich diese Idee auch in Greifensee umsetzen lässt: „Ich dachte, bei uns hat es fast keine armen Menschen, die so ein Angebot annehmen würden, doch ich habe mich geirrt“, sagt Elvira Ramadani. Armut gebe es in der Schweiz mehr als man denkt.

„Ich schätze euch sehr!“

Ungefähr 35 Personen – vor allem Familien und Alleinerziehende mit Kindern – hätten das Angebot bis jetzt angenommen. Darunter seien aber keine Obdachlosen gewesen. „Eine Familie mit drei Kindern war bei uns zum Essen. Sie haben nur wenig bestellt, haben nichts getrunken. Später kam der Vater zu mir, um zu bezahlen. Er sagte, sie seien schon seit neun Jahren nicht mehr in einem Restaurant gewesen. Natürlich durften auch sie gratis essen“, sagt der Wirt. „Ich sagte ihm, sie sollen ein Mal im Monat kommen, bezahlen müssen sie bei uns nicht.“ Das Wirtepaar erhält viele Reaktionen auf das grosszügige Angebot: Eine Frau schreibt auf Facebook: „Ich bin seit 14 Jahren alleinerziehende Mutter, seither waren wir weder in den Ferien noch auswärts essen. Unglaublich, dass es so etwas gibt! Ich würde mich aber zu sehr genieren, das Angebot anzunehmen. Doch ich schätze Euch sehr!“