Panorama

Muslima spendet für jeden Hasskommentar einen Dollar an UNICEF


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Die Australierin Susan Carland wehrt sich nun gegen Internethetze. Jeden Tag bekommt sie zahlreiche Drohungen von fremden Menschen. Und das nur weil sie ein Hijab trägt und ihren Glauben öffentlich lebt. Die heute 34-jährige konvertierte mit 19 Jahren zum Islam. Heute forscht sie als promovierte Soziologin an der Monash Universität in Melbourne.

Anstatt sich von den vielen digitalen Drohungen einschüchtern zu lassen, hat sich Susan Carland für einen anderen Weg entschieden. Für jede Drohung oder Hasskommentar, der ihr entgegen schlägt, spendet sie einen australischen Dollar an UNICEF.

https://twitter.com/SusanCarland/status/656980086172725248

Ignorieren, blockieren oder diskutieren – nichts hat gegen die Internethetze geholfen.

Dem „Sydney Morning Herald“ erzählte Carland, sie bekomme regelmäßige Tweets und Nachrichten von anonymen Accounts, die ihr sagen, dass sie als muslimische Frau Unterdrückung, Mord, Krieg und Sexismus lebe. Die Hasstexte beinhalten Aufforderungen, Australien zu verlassen, Todeswünsche und Beleidigungen. Ignorieren, blockieren oder diskutieren – nichts hat gegen die Internethetze geholfen. Ihre Spendenaktion hilft ihr viel entspannter mit dem Hass umzugehen, denn nun wird bei jedem Hass-Kommentar, den sie bekommt, einem Kind geholfen. Bisher sind bereits über 1000 australische Dollar für UNICEF zusammengekommen. Susan Carland bekommt nicht nur moralische Unterstützung von ihren Followern, einige spenden sogar gleich selber. Carland betont aber, dass es bei der Aktion nicht nur um das reine Geldspenden gehe – vielmehr soll das Böse mit Gutem bekämpft werden.

Auch in Deutschland hat sich vor kurzem eine Initiative gebildet, die bei jedem rassistischen Kommentar im Internet einen Euro an an die Flüchtlingsaktion „Deutschland hilft“ oder an das Nazi-Aussteigerprogramm „EXIT-Deutschland“ spendet. „Hass hilft“ ist eine Aktion des Zentrums Demokratischer Kultur (ZDK).