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RB Leipzig stichelt gegen den SC Paderborn – der kontert gleich dreifach


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Der 1:0-Sieg von RB Leipzig im Freitagsspiel der 2. Bundesliga gegen die Gastgeber vom SC Paderborn hatte nicht gerade hohen Unterhaltungswert – die Sticheleien im Nachhinein dafür umso mehr.

Besonders ärgerlich war der letzte Freitag für die Mannschaft des SC Paderborn und alle ihre Anhänger. Mit größter Leidenschaft kämpfte der abstiegsbedrohte Zweitligist aus Ostwestfalen gegen den Tabellenführer der 2. Bundesliga RB Leipzig. Am Ende wurde ihnen ein reguläres Tor vom Schiedsrichter wegen einem vermeintlichen Abseits aberkannt und kurze Zeit später jubeln stattdessen die Leipziger.

Ralf Rangnick spricht nach Sieg von RB Leipzig von „Anti-Fußball“

Mehr als eine Stunde hatte es gedauert, bis Marvin Compper einen Eckball von Dominik Kaiser für RB Leipzig verwandeln konnte. Die von Stefan Effenberg trainierten Paderborner verpassen damit vorläufig die Chance, sich aus der Abstiegszone zu befreien – und müssen sich nach der Partie noch harte Worte von der Gegenseite anhören. RB Leipzig Trainer Ralf Rangnick war es, der im Anschluss vor die Mikrofone trat und folgende Worte hineinsprach: „Die spielen mit zehn Mann 90 Minuten Manndeckung. Das habe ich zuletzt vor 30 Jahren erlebt.“ Er fügte noch hinzu, dass es zwar gerechtfertigt sei, zeigte sich aber auch froh darüber, „dass dieser Anti-Fußball nicht noch mit einem Punkt belohnt worden ist“. Nicht gerade Balsam für die geschundene Paderborner Fußballseele, aber eine Reaktion ließ nicht lange auf sich warten.

Effenberg: Unterstützung von der Ehefrau und vom Präsidenten

Paderborns Trainer Effenberg weist lieber auf die Spielstatistik hin, die für ihn eine „deutlich andere Sprache“ spricht. Und tatsächlich hat er Recht: Neben dem aberkannten Treffer bringen die Ostwestfalen mehr Schüsse aufs Tor, gewinnen mehr Zweikämpfe und erspielen sich vier hochkarätige Chancen. „Ich wünsche Herrn Rangnick trotzdem alles Gute“ – so sein süffisanter Gruß in Richtung des Fußballprofessors, wie der Leipziger Trainer gern bezeichnet wird. Deutlichere Worte findet SCP-Präsident Wilfried Finke, der von Überheblichkeit bei RB Leipzig spricht und folgenden Ratschlag parat hat: „Rangnick soll sich um seine Mannschaft kümmern, nicht um die Spielweise des Gegners“. Auch Claudia Effenberg, die Ehefrau des Trainers meldete sich per Twitter ähnlich zu Wort: „Der soll sich doch einfach über 3 Punkte freuen und nicht auch noch lästern“ – und meint damit ebenfalls den Trainer des Tabellenführers. Die spannende Frage ist nun, ob damit der Zwist beendet ist, oder ob es noch eine Verlängerung gibt.