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PETA klagt für Urheberrechte von Tieren


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Die Tierschutzorganisation PETA klagt gegen einen Fotografen, weil dieser die Urheberrechte eines Affen verletzt haben soll.

Bereits im letzten Jahr sorgte das Selfie eines Makake Affen namens Naruto weltweit für Aufsehen, als der Fotograf David Slater öffentlich mit Wikimedia bezüglich der Nutzungsrechte aneinander geraten war. Die Tierschutzorganisation PETA leitet nun die zweite Runde in diesem bizarren Streit ein und bringt den Fall vor Gericht.

Sind Selfies von Tieren Creative Commons?

Im letzten Jahr kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen David Slater und Wikimedia, nachdem die Online Plattform die Bilder des Affen verwendete und als lizenzfrei einstufte. Dabei widersprach Wikimedia den Aufforderungen Slaters die Bilder von der Plattform zu entfernen. Auch die amerikanische Urheberrechtsbehörde stimmte Wikimedia zu und sagte, dass auf von Tieren, Pflanzen oder der Natur erstellten Bildern kein Urheberrecht anwendbar sei. Allerdings wurde das Urheberrecht von Slater in Großbritannien anerkannt.

Voriges Jahr brandete der Streit über die Affen-Selfies auf, als Wikimedia sich weigerte, einer Aufforderung des britischen Fotografen David Slater nachzukommen, Fotos des Makaken aus ihrer Fotosammlung zu entfernen. Slater meint, er habe das Urheberrecht an diesen Bildern, während Wikimedia dies bestreitet. Sie bezeichnet die Bilder als lizenzfrei. Später stellte sich das US Copyright Office auf die Seite von Wikimedia und konstatierte, dass es keine Werke registrieren kann, die von der Natur, von Tieren oder Pflanzen hergestellt wurden. In Großbritannien dagegen wurde das Urheberrecht Slaters anerkannt.

PETA klagt gegen den Fotografen David Slater

Um die Rechtslage nun endgültig zu klären, hat die Tierschutzorganisation in dieser Woche Klage vor dem Bundesgerichtshof in San Francisco eingereicht. In der Klageschrift argumentiert die Organisation, dass der Fall eindeutig gewesen wäre, wenn anstelle des Affen ein Mensch ein Foto mit der unbeaufsichtigten Kamera gemacht hätte. In dieser Konstellation wäre auch nicht David Slater sondern der fotografierende Mensch der Urheber gewesen.

Damit probiert PETA das Hauptargument Slaters zu entkräften. Dieser hatte bisher immer damit argumentiert, dass er das Stativ aufgebaut, sowie die Fotos veröffentlicht habe und der Affe ihm die Kamera lediglich entwendet hätte.

Gegenüber dem Guardian sagte er, dass er von PETA zu tiefst enttäuscht sei, da auch er ein engagierter Tierschützer ist und bereits rund 1,50 Euro pro Bestellung für Projekte zur Rettung der Makaken spendet.