Panorama

Malala Yousafzai macht auf Missstände in Syrien und dem Libanon aufmerksam


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Nobelpreisträgerin Malala Yousafzai eröffnet an ihrem 18. Geburtstag eine Schule für syrische Flüchtlinge im Libanon

Malala Yousafzai ist die jüngste Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten. An ihrem 18. Geburtstag am Sonntag den 12. Juli hat sie eine Schule für syrische Flüchtlinge im Libanon eröffnet. Dabei forderte sie die Weltgemeinschaft auf in Bücher und nicht in Waffen zu investieren.

Malala ist ein Symbol für den weltweiten Frieden

Malala Yousafzai gelang im Jahr 2012 zu weltweiter Bekanntheit, als sie von den dortigen Taliban bei einem Protest für die Rechte von Frauen auf Bildung angeschossen wurde. Anstatt im Anschluss an das Attentat zu resignieren, verstärkte sie jedoch ihre Proteste und ist inzwischen zu einem weltweiten Symbol des Widerstandes geworden. Für ihre Aktivitäten wurde sie im Jahr 2014 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte Malala, dass sie sich dazu entschlossen habe im Libanon zu helfen, da die Stimmen der syrischen Flüchtlinge in der Welt mehr Beachtung finden müssen und die Flüchtlinge schon viel zu lange alleine gelassen wurden.

Die Schule im Bekaa Valley, nahe der syrischen Grenze, wurde durch den Malala Fond finanziert. Dies ist eine gemeinnützige Organisation, welche regionale Bildungsprojekte unterstützt. Insgesamt bietet die neue Schule Platz für bis zu 200 Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren.

Libanon hat das größte Flüchtlingsproblem im Nahen Osten

Mit der Eröffnung in der Schule im Libanon setzt Malala Yousafzai ein Zeichen in der syrischen Flüchtlingsproblematik. Denn kaum ein Land auf der Welt hat bisher so unter dem Bürgerkrieg in Syrien gelitten wie das Nachbarland Syrien. Seit Beginn des Krieges im Jahr 2011 sind laut Schätzungen der WHO insgesamt neun Millionen Syrer aus ihrer Heimat geflohen.

Davon hat es insgesamt knapp 1,2 Millionen von ihnen in das Nachbarland Libanon verschlagen. Unter Anbetracht der Einwohnerzahl des Landes von knapp 6 Millionen Menschen, wird das Ausmaß des Flüchtlingsstromes noch deutlicher. Dies ist ein Bevölkerungszuwachs von knapp 20% durch Flüchtlinge. Bezieht man diese Zahlen auf Deutschland, wäre dies gleichbedeutend mit einem Zuzug von 16 Millionen Flüchtlingen innerhalb von nur drei Jahren. Das ein solch starkes Wachstum für kein Land auf der Welt verkraftbar ist und zwangsläufig zu innerpolitischen Spannungen führt, ist dabei selbstverständlich.

Von daher bleibt zu hoffen, dass Malala Yousafzai mit der Eröffnung ihrer Schule zumindest für einen kurzen Moment dazu beiträgt die Weltöffentlichkeit für dieses heikle Thema zu sensibilisieren.