Panorama

Endlich Schutz vor Ebola-Virus?


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Ärzte haben erstmals eine zu 100% effektive klinische Studie gegen Ebola durchgeführt.

Im Jahr 2014 kam es zum größten Ebola Ausbruch aller Zeiten. Insgesamt infizierte der Virus mehr als 27.000 Menschen in den westafrikanischen Staaten in Guinea, Sierra Leone und Liberia und forderte mehr als 11.000 Todesopfer.

Die Staaten der westlichen Welt hatten mit humanitärer Hilfe und erhöhten Forschungsfonds auf diese Katastrophe reagiert. Dabei scheinen die Investition nun endlich Früchte zu tragen. Wie das Gesundheitsmagazin Lancet nun bekanntgab, ist es Ärzten gelungen erstmals eine zu 100% erfolgreiche klinische Studie für einen Ebola Impfstoff durchzuführen.

Durchbruch im Kampf gegen Ebola

Eine unter der Schirmherrschaft der WHO durchgeführten Studie zur Bekämpfung des Ebola Virus hat im Frühstadium ausgezeichnete Ergebnisse gezeigt und könnte die Eindämmung der Krankheit in weiten Teilen Westafrikas deutlich beschleunigen.

Die Vielzahl an verschiedenen Organisationen die an diesem Projekt beteiligt waren, machen es zu einem Rollenmodel für die zukünftige Bekämpfung von Krisen. Unter anderem waren die Regierungen aus Norwegen und Kanada, sowie die NGO Ärzte ohne Grenzen und die London School of Hygiene and Tropical Medicine an dem Projekt beteiligt. Zudem handelt es sich um die erste klinische Studie in der Geschichte Guineas. Aus dem westafrikanischen Land meldeten sich mehr als 90% der freiwiligen Probanden, um in dem Zeitraum vom 23. bis zum 20 Juli den Impfstoff des Unternehmens Merck zu testen.

Die Studie könnte zukünftige Epidemien vermeiden

Die Ergebnisse der Studien mit rund 4.000 Teilnehmer sind bemerkenswert, da es den Forschern in einer beispiellosen Geschwindigkeit gelungen ist, einen Impfstoff zu entwickeln und die erste Testphase abzuschließen. Dabei wurde ein Prozess, der im Regelfall mehr als zehn Jahre dauert, innerhalb von nur 12 Monaten abgeschlossen.

Zudem hängt der Erfolg dieser Studie auch mit der anderen Herangehensweise der Forscher zusammen. Konventionellen Impfstoff-Studien verabreichen der Hälfte der Teilnehmer ein Placebo und der anderen Hälfte den aktiven Impfstoff.

Diese Studie verwendet den sogenannten „Ringansatz“, was bedeutet, dass nicht die kranken selbst behandelt wurden, sondern die Menschen, die sich unmittelbar in ihrer Umgebung befinden. Durch dieses Vorgehen wird die Ausbreitung und Übertragung auf gesunde Menschen verhindert.

Dabei erhielt eine Hälfte der Teilnehmer die Impfung vor dem Kontakt mit den Patienten und die andere Hälfte, nachdem diese sich bereits drei Wochen in der Umgebung von Ebola Patienten aufhielten. Während sich in der ersten Gruppe kein einziger der 2.014 Teilnehmer mit Ebola infizierte, wurde bei 16 der 2.380 Teilnehmer aus der zweiten Gruppe eine Infektion festgestellt.

Momentan befindet sich der Impfstoff weiterhin in der Testphase. Sollte sich die Ergebnisse jedoch bestätigen, könnte dies ein Durchbruch in der Bekämpfung von zukünftigen Ebola-Epidemien sein