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Vegan-Boom: Drei Fakten die jeden Nicht-Veganer und Vegetarier zum Nachdenken bewegen!


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Veganer und Vegetarier haben mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Dabei sind die Vorteile eines vegetarisch und veganen Lebensstils wissenschaftlich belegt.

Fast acht Millionen Menschen in Deutschland sind Vegetarier und rund eine Million von ihnen lebt vegan. Der VEBU schätzt die weltweite Anzahl der Vegetarier und Veganer sogar inzwischen auf fast eine Milliarde. Trotz dieses Trends haben vegetarisch und vegan lebende Menschen auch heutzutage in weiten Teilen der Bevölkerung noch immer mit Vorurteilen zu kämpfen. Insbesondere vermeintliche Mangelerscheinungen und gesundheitliche Schäden als Folge des Verzichtes auf tierische Nahrung sowie eine extreme Einschränkung der Lebensqualität halten viele Nicht-Veganer davon ab, ihre Essgewohnheiten zu verändern. Dabei konnte inzwischen in einer Vielzahl an Studien belegt werden, wie positiv sich der Verzicht von Tierprodukten auf die menschliche Gesundheit auswirken kann.

Vegetarier und Veganer haben weniger Probleme mit dem Herzen

Die renommierte britische Universität Oxford hat von 1980 bis zum Jahr 2000 eine Langzeitstudie hinsichtlich der Sterblichkeit von Vegetariern und Veganern als Folge von Herzerkrankungen und durch Nahrungsmittel bedingte Krebsarten durchgeführt. An der Oxford Vegetarian Study nahmen insgesamt 11.000 Menschen teil, wovon sich 4.230 Menschen vegetarisch und 470 Menschen vegan ernährten. Die Veganer und Vegetarier wiesen dabei nur eine deutlich niedrigere Sterberate als die Durchschnittsbevölkerung in England und Wales auf. Insgesamt kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass lebenslange Vegetarier ein 24 Prozent niedrigeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankung haben, als nicht vegetarisch lebende Menschen. Veganer haben sogar ein 57 Prozent niedrigeres Risiko. Wer trotzdem nicht komplett auf Fleisch verzichten möchte, kann seinen Gesundheitszustand trotzdem verbessern. Studien-Teilnehmer, die weniger als einmal die Woche Fleisch gegessen haben, wiesen nämlich auch eine 28 Prozent niedrigere Sterberate und ein um 20 Prozent reduziertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als die Durchschnittsbevölkerung auf.

Veganer und Vegetarier sind schlanker und erkranken seltener an Diabetes

In den USA und Kanada hat im Jahr 2002 mit 96.000 Teilnehmern die bisher größte Studie zur vegetarischen und veganen Ernährung begonnen. An der sogenannten Adventist Health Study 2 nehmen rund 50.000 Fleischesser, 11.000 Fischesser, 30.000 Vegetarier und 4.100 Veganer teil. Dabei konnte nur festgestellt werden, dass vegan lebende Menschen den niedrigsten BMI aufweisen. Auch Vegetarier haben im Vergleich zu Fisch- und Fleischessern einen deutlich niedrigeren Body Maß Index. Zudem ist das Diabetes-Risiko bei den Veganern und vegetarisch lebenden Studien-Teilnehmern nur halb so hoch, wie bei Fleischessern.

Der vegane und vegetarische Lebensstil reduziert das Krebsrisiko

Ebenfalls konnte in der Adventist Health Study 2 bisher festgestellt werden, dass Veganer ein um 16 Prozent verringertes Risiko haben, an jeglichen Krebsarten zu erkranken. Bei frauenspezifischen Krebsarten liegt das Risiko sogar um 34 Prozent niedriger, als in der Allgemeinbevölkerung. Zu ähnlichen Ergebnissen kam im Übrigen auch die EPIC Oxford Study, an der mehr als 500.000 Menschen aus zehn verschiedenen europäischen Ländern teilgenommen haben. Hierbei konnten die Wissenschaftler zudem ein deutlich verringertes Krebsrisiko von Vegetariern gegenüber Nicht-Vegetariern feststellen. Auch die UK Women’s Cohort Study konnte belegen, dass der Verzicht auf Fleisch für den weiblichen Körper Gold wert sein kann. Schließlich erhöht sich mit steigendem Konsum von Fleisch und Fleischprodukten bei Frauen aller Altersgruppen das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken

Einschränkung der Lebensqualität und Mangelerscheinungen für Veganer und Vegetarier

Die weltweiten Studien-Ergebnisse zeigen demnach, dass der weit verbreitete Mythos, wonach Vegetarier und Veganer ihrem Körper durch den Verzicht von Fleisch- bzw. Tierprodukten schaden würden, nicht stimmt. Mangelerscheinungen können im Zuge einer vegetarischen und veganen Ernährung jedoch trotzdem auftreten. Diesen kann durch eine ausgewogene Ernährung sowie die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln allerdings entgegengewirkt werden. Auch das häufig angeführte Argument der eingeschränkten Lebensqualität hat nur noch bedingt Bestand. Schließlich ist sowohl der vegetarische, als auch der vegane Lebensstil in Deutschland auf dem Vormarsch. Als Folge dessen steigt nicht nur das Angebot an abwechslungsreichen Alternativprodukten, auch die Gastronomie stellt sich inzwischen immer besser auf die wachsende Anzahl der Vegetarier und Veganer ein. Beispielsweise gibt es allein in Berlin inzwischen über 40 vegane Restaurants.

Angesichts der positiven Auswirkungen für den eigenen Körper und die Seele, wäre es wünschenswert, wenn sich auch bekennende Fleischesser zumindest einmal genauer mit dem Thema auseinandersetzen würden und dieses nicht von vornherein allein aufgrund von Mythen und Vorurteilen ablehnen.