Crime

Hells Angels: T-Shirt in Reality-Show führt zu Polizeiermittlung gegen Rocker


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Fernsehsender zeigt in Reality-Show Mann mit Support-Shirt der Hells Angels und wird scharf kritisiert. Polizei nimmt nun Ermittlung gegen Rocker auf.

Ein Fernsehsender zeigt zur Prime-Time in einer Reality-Show einen Mann der ein Support-Shirt der Hells Angels trägt und sieht sich dafür viel Kritik ausgesetzt. Die Polizei hat im Anschluss bereits öffentlich Ermittlungen gegen das Rocker-Label angekündigt.

Hells Angels zur Primetime

Jeden Dienstag läuft auf dem schwedischen TV-Sender Sveriges Television die Primetime-Sendung „Familien auf Abenteuer“. Die von Millionen Menschen gern gesehene Doku-Reihe dreht sich um vier verschiedene Familien, die jeden Tag versuchen, ihre Träume zu verwirklichen – sei es durch die Aufgabe des Arbeitsplatzes, Verkauf des eigenen Hauses oder das Auswandern in ein fremdes Land.  Am Dienstag wurde der vierte Teil der Sendung ausgestrahlt. In einer Szene war dabei einer der teilnehmenden Personen mit einem Support T-Shirt der Hells Angels zu sehen. Der Mann hatte ein rotes T-Shirt mit der Aufschrift „Support Eightyone Eastside Sweden“ an. Kritiker werteten dies als Schleichwerbung für die Rocker und sprechen bereits von einen riesen Skandal. Im Nachhinein ruderte einer der „SVT“-Programmdirektoren nun zurück.

Keine Verbindung zu den Hells Angels

Micael Lekberg, einer der obersten Tiere des schwedischen TV-Senders, äußerte sich gegenüber Aftonbladet zu der anhaltenden Kritik. „Es ist ein Fehler unsererseits gewesen. Unserer Produktion war sich der Bedeutung des Shirts nicht bewusst.“ Er weist daraufhin, dass weder er noch die Produktionsfirma von der Bedeutung gewusst hätten und distanzierte sich ganz klar von den Hells Angels. Ein Pressesprecher der schwedischen Polizei hat Ermittlungen gegen das abgefilmte Lable bestätigt.

Gegenüber der Boulevardzeitung hat auch Wolf Gyllander, Pressesprecher der Polizei in Schweden, Stellung bezogen. Den Namen der Organisation, die solche Shirts zum Verkauf anbietet und den Hells Angels nahesteht, will der Mitarbeiter der Öffentlichkeitsarbeit nicht verraten. „Es ist schwierig gegen solche Organisationen zu arbeiten. Aber wir versuchen so gut es geht, die Organisationen nicht noch öffentlich zu erwähnen.“ Der TV-Sender müsse in dieser Hinsicht nun Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass sich Fehler solcher Art nicht noch einmal wiederholen.

Support-Kleidung der Rocker nicht strafbar

Wie der Fernsehchef Lekberg weiterhin angab, habe man die betreffenden Person, die das Hells Angels-Support-Shirt auf der Haut trug, über mögliche Verbindungen zu den Rockern befragt. „Die betroffene Person ist kein Rocker und steht in keiner Verbindung zu den Hells Angels. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist es ein Shirt, das fast über gekauft werden kann. Das Wichtigste ist jetzt, dass wir im Auge behalten, es bei ‚SVT‘ nicht mehr auszustrahlen.“, so Lekberg.

Auch in Deutschland war der Motorradklub aufgrund seiner Support-Artikel bereits in den Schlagzeilen. Als Bushido dem Fanshop der Hells Angels  in Mönchengladbach vor einigen Monaten einen Besuch abstattete und anschließend ein Foto von sich vor dem Einzelhandelsgeschäft auf Facebook veröffentlichte, sah sich der Rapper herber Kritik ausgesetzt. Rechtsanwalt Florian Albrecht äußerte sich gegenüber der RP Online bereits zur Eröffnung des Shops. Dabei gab dieser an, dass juristisch nichts gegen einen solchen Shop und den Verkauf der dortigen Kleidungsstücke sprechen würde. Schließlich sei weder der Ortsverein noch die dort organisierten Rocker nach Paragraf 129 des Strafgesetzbuches verurteilt wurden.