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Hells Angels: 1.000 Rocker erfüllen todkranken Jungen letzten Wunsch


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Mehr als 1.000 Hells Angels und Rocker anderer Motorradklubs begleiten einen sterbenskranken Jungen auf seiner letzter Ausfahrt.

Bei den Worten Rocker und Hells Angels dürften die meisten Menschen zu allererst an harte, tätowierte Kerle und organisierte Kriminalität denken. Im Anbetracht der tagtäglichen negativen Berichterstattung, verwundert dies kaum.  Das ein Großteil der begeisterten Motorradfahrer jedoch in erster Linie durch oftmals vergessene Grundwerte wie Loyalität, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe in Erscheinung tritt, findet in der breiten Öffentlichkeit dahingegen kaum Beachtung. Die Geschichte des 22-jährigen Jamie aus England ist hierfür ein Paradebeispiel.

Hunderte Rocker begleiten sterbenskranken Jungen

Mehr als 1.000 Rocker haben sich in dieser Woche in der englischen Kleinstadt Blyth versammelt, um dem todkranken Jungen auf seiner letzten Aufahrt zu begleiten. Unter ihnen auch eine Reihe von Hells Angels Mitgliedern. Die Geschichte von Jamie Hartley hatte in den letzten Wochen tausende Menschen auf der ganzen Welt bewegt.

Jamie leidet an der Juvenile Huntington-Krankheit, einer unheilbaren, erblichen Krankheit des Gehirns. Seit seiner frühesten Kindheit ist der lebensfrohe Junge ein enthusiastischer Motorradfan, kann allerdings aufgrund des schweren Krankheitsverlaufs heutzutage weder selbst Motorrad fahren noch seinen Vater begleiten. Als die behandelnden Ärzte nun diagnostiziert hatten, dass er nur noch einige Monate zum Leben habe, äusserte Jamie den Wunsch, mit seinem Vater vor seinem Tod noch eine letzte Ausfahrt zu unternehmen. Um seinen Sohn diesen Herzenswunsch zu erfüllen, suchte dessen Vater Mark auf Facebook nach einer Möglichlickeit, sich ein Sidecar zu leihen. Er kontaktierte dafür 30 Freunde und bereits nach wenigen Stunden erhielt Mark Hartley 400 Antworten auf seine Anfrage. Sein Posting ging schließlich viral und wurde innerhalb weniger Tage mehr als 20.000 Mal auf Facebook geteilt.

Hells Angels mit Herz für Kinder

Viele Menschen waren von dieser Geschichte so berührt, dass diese sich kurzerhand dazu entschlossen, die beiden auf ihrer letzten gemeinsamen Reise zu begleiten. Am Ende verhalfen mehr als 1.000 Rocker dem 22-Jährigen zu einem unvergessliches Erlebnis. Neben den Hells Angels nahmen auch zahlreiche Mitglieder anderer Motorradklubs an der Ausfahrt teil.

„Die Jungs sehen zwar hart aus, haben aber ein Herz aus Gold. Rocker sind loyal und halten sich gegenseitig den Rücken frei. Der Zusammenhalt ist mit dem in keiner anderen Gemeinschaft vergleichbar. Ich wollte mir lediglich ein Sidecar leihen. Nicht einmal im Traum habe ich mit einer solchen Reaktion gerechnet. Wir sind von der immensen Anteilnahme überwältigt.“, zeigte sich der 44-jährige Mark im Anschluss an die Ausfahrt sichtlich gerührt.