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Ruder WM: Finalläufe am 5. und 6. September


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Im Department Savoie in der Region Rhone-Alpes finden vom 30. August bis 6. September die Ruderweltmeisterschaften 2015 statt. Das Halbfinale gibt es ab Donnerstag, dem 3. September – die Finalläufe am 5. und 6. September. Das Erste/ZDF bzw. Eurosport übertragen übrigens ab dem Halbfinale live. Das ist auch durchaus zu rechtfertigen, denn der Rudersport stagniert keinesfalls. 1300 Athleten aus 77 Ländern bedeuten ein Rekordmeldeergebnis. Dazu muss man allerdings sagen, dass man die Bewerber durchaus etwas ausgedehnt hat. Vierzehn olympische und vier paralympische Bootsklassen stehen am Programm. Besonders brisant: Qualifikationsplätze für die olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro werden vergeben.

Wiedervereinigung macht Deutschland zur Rudernation Nummer Eins

Eine Sportart die nur bei Olympischen Spielen ein wenig aus dem Schatten treten kann, ist der Rudersport. Faktisch so alt wie die Menschheit, war das Rudern bis zur Erfindung der Dampfmaschine, neben der Ausnützung des Windes, die einzige Möglichkeit, sich am Wasser relativ schnell fortzubewegen. Es ist ein harter Sport – nicht zufällig wurden die „Galeerensträflinge“ sprichwörtlich. Galeeren waren in der Antike die ersten wirtschaftlich genutzten Transport- und Fortbewegungsmittel am Wasser. Auch der Rudersport hat eine sehr große Tradition, in der Neuzeit ist er seit 1900 olympisch. Skurril: 1896 stand Rudern schon am olympischen Programm, wurde aber wegen Schlechtwetters abgesagt.

Erste WM 1962 in Luzern

Ähnlich wie in anderen Sportarten gibt es auch im Rudern Metropolen – Titel in Luzern zu gewinnen, ist so ähnlich wie der Wimbledonsieg im Tennis. Ruderweltmeisterschaften fanden regelmäßig in Luzern statt – auch die erste 1962. 1981 war München Austragungsort, 1991 Wien, 1998 Köln und 2007 war wieder München an der Reihe. Deutschland ist ein Ruderland – große Tradition im Westen, „unglaubliche“ Erfolgsserien der ehemaligen DDR. Müßig darüber zu diskutieren, inwieweit Doping den Rudersport „beeinflusst“ hat. Die Zahlen der Vergangenheit sprechen medaillentechnisch eine eindeutige Sprache. Die Bundesrepublik Deutschland, die DDR und das heutige wiedervereinigte Deutschland hat 189 Gold, 132 Silber und 108 Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften geholt. Nummer zwei ist, doch etwas überraschend, Italien mit 75 Titel. Eine traditionelle Rudernation auf Platz drei: Großbritannien, nahezu gleichauf mit den USA. Die Schweiz hat es auf dreizehn Titel gebracht, Österreich auf neun. In Lac d’Aiguebelette wird Deutschland die Bilanz wohl wieder nach oben korrigieren.