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RB Leipzig hängt Borussia Dortmund und FC Bayern München ab und beneidet den BVB


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RB Leipzig zeigt es den Kritikern und lässt den FC Bayern München und Borussia Dortmund hinter sich. Mintzlaff lobt den BVB.

RB Leipzig wird in der Bundesliga immer wieder für die vermeintlich fehlende Tradition kritisiert. Zuletzt kam es sogar aufgrund eines Fanschals zu einem Streit mit Borussia Dortmund. Am ersten Spieltag sorgten die Sachsen nun jedoch für eine dicke Überraschung, indem sie sich den Spitzenplatz bei den Einschaltquoten sicherten und sowohl den BVB als auch den FC Bayern München in der Zuschauergunst hinter sich ließen.

RB Leipzig vor dem FC Bayern München und dem BVB

RB Leipzig hat mit dem 2:2 gegen die TSG 1899 Hoffenheim bei dem Fernsehsender Sky mit 460.000 Zuschauern für die höchsten Einschaltquoten gesorgt. Das Eröffnungsspiel zwischen dem FC Bayern München und dem SV Werder Bremen verfolgten lediglich 450.000 Menschen, während der BVB bei dem Sieg über den 1. FSV Mainz nur 290.000 Personen vor die Bildschirme lockte. Der Fairness halber muss jedoch erwähnt werden, dass das Spiel des FC Bayern München natürlich auch aufgrund der zeitgleichen Übertragung im Free-TV auf Sky eine geringere Einschaltquote hatte. Trotzdem ist es bezeichnend, dass gerade RB Leipzig und die TSG 1899 Hoffenheim dieses Ranking am ersten Spieltag anführen. Schließlich gelten beide Vereine als Sinnbild des Verfalls im Profifußball und als Feindbild der Traditionalisten. Scheinbar ist das Interesse an den beiden Bundesligaklubs in der neutralen Bevölkerung allerdings deutlich größer, als die meisten Kritikern wahrhaben wollen.

Kein Streit zwischen RB Leipzig und Borussia Dortmund

Zuletzt sahen sich die Verantwortlichen von RB Leipzig auch einer erneuten Spitze von Borussia Dortmund ausgesetzt. Zum ersten Heimspiel der Bundesliga hätte der Aufsteiger gerne einen gemeinsamen Fanschal mit dem BVB auf den Markt gebracht. Allerdings haben die Dortmunder den Sachsen die Nutzung des eigenen Logos verboten. RB Leipzig hatte diesen daraufhin ohne das BVB-Logo und den Klubnamen der Gäste produzieren lassen.

RB Leipzig Klub-Boss Oliver Mintzlaff nahm in der Bild nun die Brisanz aus dem Thema und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu, dass sich der Fanschal ohne das Vereinswappen von Borussia Dortmund ohnehin besser verkaufen würde. Dabei kann der 41-Jährige über die immer wieder angeführte Kommerzdebatte nur müde lächeln, schließlich erwirtschaftet RB Leipzig nur rund ein Viertel des Umsatzes von Borussia Dortmund.

„Ein wenig neidisch bin ich schon, wenn ich mir die neuen kommerziellen Ziele vom börsennotierten BVB anschaue. Sie peilen 400 Millionen Euro Umsatz an – diese Zahlen hätte ich auch gerne für unseren Verein.“, so Mintzlaff in der Bild. Vielleicht stoßen die Leipziger ja irgendwann in ähnliche Sphären vor. Die ersten beiden Heimspiele sind jedenfalls bereits restlos ausverkauft. Trotz des Boykotts der Ultras lassen sich selbst für den Gästeblock keine Karten mehr finden. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn die Leipziger die Tabelle der höchsten Einschaltquoten auch nach dem zweiten Spieltag weiterhin anführen würden.

RB Leipzig erhält Unterstützung von einem Konkurrenten

Mit Tony Jantschke erhält RB Leipzig in der ewigen Diskussion um die mangelnde Tradition des Vereins nun auch Unterstützung von einem Spieler eines Bundesligakonkurrenten. Der Abwehrspieler von Borussia Mönchengladbach hat im Blog MitGedacht nun ausdrücklich die Nachhaltigkeit des Projektes und die akribische Arbeit der Vereinsverantwortlichen gelobt. Schließlich sei RB Leipzig nicht mit den Vereinen aus England vergleichbar, wo Investoren lediglich für einige Jahre Geld investieren und sich dann wieder zurückziehen. Bei den Sachsen wird stattdessen sehr viel Geld in die eigene Jugend investiert.

„Was ist denn Tradition? Ein Gründungsdatum um 1900? Viele Erfolge in den 70ern? Ganz ehrlich, es gibt so viele Traditionsvereine, die in der fünften Liga stecken. Und das, weil sie einfach schlecht gearbeitet haben.“, führt der Verteidiger von Borussia Mönchengladbach weiter aus. Zudem sollte seiner Meinung nach auch bedacht werden, dass selbst Vereine wie der FC Bayern München nicht unabhängig von Sponsoren sind. Bei den Münchenern besitzen Audi, die Allianz und Adidas immerhin 30% der Anteile.