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Hamburger SV: Dietmar Beiersdorfer sorgt für Eklat und zunehmende Kritik an HSV Plus


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Dietmar Beiersdorfer verspielt innerhalb weniger Tage viel Kredit bei den Fans des Hamburger SV und sorgt für wachsende Kritik an der Führung von HSV Plus.

Mit großen Erwartung hatten die Mitglieder des Hamburger SV im Jahr 2014 für das Konzept von HSV Plus gestimmt und den einst erfolgreichen Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer nach dessen Rückkehr als Messias gefeiert. Knapp zwei Jahr später ist von der Euphorie nur noch wenig geblieben und immer mehr Fans des Traditionsvereines fragen sich, ob der 52-jährige tatsächlich der richtige Mann für den Vorstandvorsitz der HSV Fußball AG ist. Neben den noch immer ausbleibenden sportlichen und finanziellen Fortschritt, dürften auch die jüngsten Aussagen von Dietmar Beiersdorfer für weiteren Unmut in der Fangemeinde des Hamburger SV sorgen.

Dietmar Beiersdorfer verwirrt die Fans des Hamburger SV

Nur einen Tag nach dem Derbysieg gegen Werder Bremen hat Dietmar Beiersdorfer die Meisterfeier des von abtrünnigen HSV Fans gegründeten HFC Falke besucht und sich dabei sogar mit der Meistermannschaft ablichten lassen. Damit sorgte der Chef des Hamburger SV bei einer Vielzahl der Fans für Unmut. Auch wenn der Grundgedanke den Dialog mit einstigen Hardcore-Fans des HSV zu suchen und diese vielleicht eines Tages wieder für den Verein zu gewinnen im Kern durchaus lobenswert ist, hätte der Zeitpunkt dieser Aktion kaum schlechter gewählt sein können. Die Tatsache, dass sich nur zwei Tage später auch noch positiv über den Erzrivalen Werder Bremen geäußert hat, dürfte nicht dazu beigetragen haben, die kritischen Stimmen aus dem Vereinsumfeld zum Verstummen zu bringen.

Dietmar Beiersdorfer drückt Werder Bremen die Daumen

„Bei aller Konkurrenz und Rivalität: Werder darf einfach nicht absteigen! Es wäre schade. Deutschland würde ein Stück Fußballkultur verloren gehen.“, wird Dietmar Beiersdorfer von der Hamburger Morgenpost zitiert. Auch hier mag der dahinterstehende Grundgedanke richtig sein, wobei der Zeitpunkt einer solchen Aussage angesichts des noch immer nicht gesicherten Klassenerhaltes fragwürdig ist.

Kritiker werten diese jüngsten Ereignisse als Beleg für die Dietmar Beiersdorfer seit langem vorgeworfenen Schwächen. Der Vorstandsvorsitzende des HSV gilt zwar als authentisch, loyal und fachlich kompetent. Allerdings wird hinter vorgehaltener Hand bereits seit langem darüber diskutiert, ob der 52-jährige angesichts seiner teamorientierten Arbeitsweise und seiner ruhigen Art, nicht zu weich für die ihm übertragene Position ist. Während er in seiner ersten Amtszeit mit Bernd Hoffmann einen starken Mann an seiner Seite hatte, der nicht davor zurückschreckte unpopuläre Entscheidungen zu treffen, lässt Dietmar Beiersdorfer als Chef des Hamburger SV öffentlich das oftmals das nötige Durchsetzungsvermögen vermissen.

HSV Plus kann Erwartungen nicht erfüllen

Wirklich überraschend kommen die jüngsten Ereignisse um Dietmar Beiersdorfer allerdings nicht. Es ist zwar nicht von der Hand zu weisen, dass es im Umfeld des Hamburger SV deutlich ruhiger geworden ist, seitdem der einstige Sportchef das Ruder übernommen hat. Die Außendarstellung hat sich dahingegen kaum verbessert. Schließlich haben nicht nur die Rucksack-Affäre, ein mit Hertha Fans bedruckter Merchandise Artikel des HSV oder die Transferpanne um Sekou Sanogo den Verein als Lachnummer erscheinen lassen.

Grund zur Sorge bereitet neben der sportlichen Entwicklung, insbesondere die Tatsache, dass der Hamburger SV trotz bereits rund 15% veräußerter Vereinsanteile von einer finanziellen Sanierung mindestens so weit entfernt ist wie von der regelmäßigen Teilnahme an der Champions League. Statt der groß angekündigten strategischen Partner werden Verbindlichkeiten durch neue Verbindlichkeiten einfach aufgeschoben. Erschwerend kommt hinzu, dass die dadurch gewonnene Handlungsfähigkeit durch eine Vielzahl von sportlichen Fehleinkäufen bereits wieder aufgebraucht wurde. Dementsprechend ist der wachsende Unmut vieler Fans des Hamburger SV mit der aktuellen Führung durchaus nachvollziehbar. Schließlich kann zurecht behauptet werden, dass sich die in HSV Plus und Dietmar Beiersdorfer gesetzten Hoffnungen zum bisherigen Zeitpunkt nicht erfüllt haben.