Panorama

Seife als Ausweg aus der Prostitution


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Laut Angaben amerikanischen Behörden sind weltweit über 20,9 Millionen Männer, Frauen und Kinder von Zwangsprostitution betroffen. Dabei kennt der Menschenhandel keine Grenzen und betrifft insgesamt 161 Länder, unabhängig von ihrem sozioökonomischen Status, der Geschichte oder den politischen Struktur. Ein indischer Seifenhersteller hat sich nun daran gemacht, dieses Problem in dem asiatischen Land zu bekämpfen und den Frauen eine berufliche Perspektive zu geben.

Touch Nature hilft Frauen bei der Integration in die Gesellschaft

Josephine Tan ist die Gründerin des indischen Seifen- und Kerzenproduzenten Touch Nature. Dabei handelt es sich um ein soziales Unternehmen, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, Frauen und Kindern einen Ausweg aus der Zwangsprostitution zu bieten, indem den betroffenen sichere Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden.

Eine der Mitarbeiterin ist die Nepalesin Maiya, die sich kürzlich dazu bereiterklärte der Webseite ourbetterworld.org ein Interview zu geben und von ihrer Geschichte zu erzählen.

Maiya wurde aus Nepal nach Indien verschleppt

Im Alter von 13 Jahren wurde Maiya vor ihrem Haus in Nepal entführt und nach Kalkutta gebracht, um hier gegen ihren Willen als Prostituierte in Asiens größtem Rotlichtviertel Sonagachi zu arbeiten.

Sie erinnert sich noch sehr gut daran, dass sie gleich am ersten Tag anfangen musste zu Arbeiten. Nachdem die Entführer ihr ein Kleid und Sandalen gaben, riefen diese ein Taxi und schickten sie direkt nach Sonagachi. Vorher sagten sie ihr jedoch noch, dass Nepal sehr weit weg wäre und es keinen Sinn hätte zu fliehen. So kam es, dass Maiya insgesamt fünf Jahre in verschiedenen Bordellen in Sonagachi arbeiten musste, bis Josephine Tan ihr Leben veränderte und Maiya dabei half aus dem Milieu auszusteigen.

Prostitution zur Finanzierung der Familie

Josephine Tan sagte gegenüber ourbetterworld.org, dass viele der Mädchen auf der Suche nach wegen seien, um ihre Familien in den Heimatländern zu ernähren. Dabei nutzen die Schlepper die Hoffnungslosigkeit der Frauen aus und versprechen ihnen das große Glück im Ausland. Sobald die Mädchen dann jedoch erst einmal ihr Heimatland verlassen haben, werden diese in den Zielländern an den Meistbietenden verkauft und zur Prostitution gezwungen.

Josephine möchte den Frauen mit ihrem Unternehmen Touch Nature eine Alternative bieten. Es ist ihr Ziel den Frauen eine Beschäftigungsmöglichkeit zu bieten, die es diesen erlaubt, finanziell unabhängig zu sein und den Teufelskreis der Zwangsprostitution zu verlassen. Die Tätigkeit in der Seifenfabrik bieten den Frauen genau dies und hat zudem einen symbolischen Charakter, indem die Frauen sich von den Sünden reinwaschen können.

Die Nepalesin Maiya hat den Absprung jedenfalls geschafft und ist inzwischen zur Vorarbeiterin aufgestiegen. Dabei hat sie es sich zum Ziel gesetzt auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen und somit noch mehr Frauen dazu zu ermutigen, den Ausstieg aus der Prostitution zu wagen.

Durch den Kauf der Seife oder Kerzem in dem online Shop von Touch Nature, können auch Menschen in Deutschland dazu beitragen, die Zwangsprostitution zu bekämpfen und Frauen ein besseres Leben zu ermöglichen.