Panorama

„Queen Mothers“: Frauenpower aus Afrika


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Die „Queen Mothers“ sind zurück und bereit ihre Macht zurückzufordern.

Die Frauen kommen aus dem ganzen Land und fallen sofort durch ihren prachtvollen Schmuck und Perlen auf. Sie tragen leuchtende Kleider und bewegen sich majestätisch. Die „Queen Mothers“ sind zurück und bereit ihre Macht zurückzufordern.

In Ghana hat jede noch so kleine Stadt oder Dorf eine Königsfamilie. Diese Familien wählen die „Queen Mothers“ aus, um als Aufseherinnen über die kulturellen Traditionen zu wachen und sich um andere Frauen und Kinder in der Gemeinschaft zu kümmern. ‚Wir werden ‚Queen Mothers‘ genannt, weil wir als Königinnen ebenbürtig mit den Chefs sind und wir uns als Mütter um die Gemeinschaft kümmern’“ erklärt Nana Amba Eyiaba I, eine Königinmutter von der Kapküste. „Wir tragen viel Gold und Perlen, um zu zeigen, dass wir wertvoll sind. Man darf uns aber nicht unterschätzen“, fügt sie mit einem Grinsen im Gesicht hinzu.

In der Kolonialisierung hat der Einfluss der „Queen Mothers“ abgenommen

Die „Queen Mothers“ waren in der afrikanischen Kultur und Tradition respektiert, stark und konnten ebenbürtig mit den Häuptlingen verhandeln. Während der Kolonialisierung hat der Einfluss der „Queen Mothers“ immer mehr abgenommen. Mit der Zeit wurde der direkte Einfluss eher zu einer netten Anekdote. Die Häuptlinge hingegen haben ihre Macht behalten, noch heute sind sie aus der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft nicht wegzudenken und traditionell Ansprechpartner für jede Lebenslage.

Heute sind sie emanzipiert, besser ausgebildet und im ganzen Land vernetzt

Nun fordern die „Queen Mothers“ ihre Rolle zurück. Heute sind sie emanzipiert, besser ausgebildet und im ganzen Land vernetzt. Sie sehen sich als Frauenrechtlerinnen und wollen Mädchen und Frauen im ganzen Land unterstützen. Sie kämpfen gegen Armut, Unterdrückung, Zwangsheirat oder weibliche Genitalverstümmelung. Nana Amba Eyiaba I gibt sich kämpferisch: „Unsere Gesellschaft ist männerdominiert. Wir brauchen Frauen in hohen Positionen – um andere Frauen zu vertreten, zu hören und für sie zu sprechen. Wir sind mächtig – Mädchen und Frauen brauchen uns.“.