Dieser Junge verzichtet für den guten Zweck ein Jahr auf Sex

Der 21-jährige Jay Franzone sorgt mit seiner Aussage ein Jahr lang auf Sex verzichten zu wollen im Internet derzeit für weltweit für Aufsehen. Obwohl der junge Amerikaner sich in einer festen Beziehung befindet, lebt er bereit seit mehr als sechs Monaten abstinent. Seine Beweggründe dürften bei den meisten Menschen jedoch für Verwunderung sorgen.

Homosexuelle dürfen kein Blut spenden

Im Gespräch mit BuzzFeed verriet der 21-Jährige Student, dass er Blut spenden möchte. Nun werden sich die meisten Menschen fragen, warum er hierfür auf Geschlechtsverkehr verzichtet muss. Der Grund dafür ist genauso banal wie diskriminierend. Denn Jay Franzone ist homosexuell. In den USA dürfen homosexuelle erst dann Blut spenden, wenn sie mindestens zwölf Monate keinen sexuellen Kontakt mit einer anderen Person hatten. Jetzt werden viele Leute hierzulande den Zeigefinger heben und sich über das Verhalten der prüden Amerikaner echauffieren. Allerdings gibt es hierzu jedoch keinen Grund. In Deutschland und der gesamten europäischen Union sieht die Gesetzeslage nämlich nicht anders aus. Die Begründung der amerikanischen Gesundheitsbehörde für diese zweifelhafte Maßnahme, liegt in dem vermeintlich höheren Risiko von homosexuellen Männern an HIV zu erkranken.

Die EU-Richtlinie stuft homosexuelle als Risikogruppe ein

Die Begründung in der europäischen Union unterscheidet sich dabei kaum. Im letzten Jahr wurde hierzu eigens eine Blutspende-Richtlinie erlassen, die „Personen, deren Sexualverhalten ein hohes Übertragungsrisiko für durch Blut übertragbare schwere Infektionskrankheiten birgt“, vom Blutspenden ausschließen soll. Hierzulande wurde diese Richtlinie im Rahmen des Transfusionsgesetzes umgesetzt. Darin wird geregelt, dass Menschen mit einem durch ihr Sexualverhalten gegenüber der Allgemeinbevölkerung erhöhtem Risiko, an durch Blut übertragbaren Infektionskrankheiten, wie HBV, HCV oder HIV, zu erkranken von der Möglichkeit ausgeschlossen werden Blut zu spenden. Dadurch wird eine Bevölkerungsgruppe somit pauschal der Möglichkeit beraubt, etwas für das Allgemeinwohl zu tun. Völlig außer Acht gelassen wird hier zudem, dass es eine Reihe homosexueller Männer gibt, die monogam und in einer stabilen Beziehung leben und somit keiner größeren Gefährdung ausgesetzt sind, als die Allgemeinbevölkerung.

„Von Menschen zu verlangen, ein Jahr lang abstinent zu leben, ist verrückt“, so Jay Franzone gegenüber BuzzFeed. Etwas Gutes hat sein Handel in jedem Fall. Immerhin hat er durch seine halbjährige Abstinenz erreicht, dass diese diskussionswürdige Regelung ins Zentrum der öffentlichen Diskussion gerückt ist.