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Marks & Spencer reduziert Lebensmittelabfälle durch eine App


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Marks & Spencer hat damit begonnen, seine abgelaufenen Lebensmittel landesweit über die App Neigbourly für Wohltätigkeitsorganisationen zugänglich zu machen.

Die englische Supermarktkette Marks & Spencer hat in Zusammenarbeit mit der App Neigbourly einen Prozess entwickelt, um die Lebensmittelabfälle zu reduzieren und Wohltätigkeitsorganisationen den Zugang zu abgelaufenen Lebensmitteln zu erleichtern.

Lebensmittelabfälle sollen um 20% reduziert werden

Die Zusammenarbeit von Marks & Spencer mit Neigbourly ist ein wichtiger Schritt in den Plänen des Unternehmens, die Anzahl der Lebensmittelabfälle bis zum Jahr 2020 um 20% zu reduzieren. Bisher wurden die Abfälle hauptsächlich an Recyclinghöfe weitergegeben, die diese im Anschluss weiterverarbeitet haben. Allerdings ist dieser Prozess sehr kostenintensiv und bedeutet, dass tausende Tonnen von Nahrungsmittel letztendlich niemals auf einem Teller landen.

Um dies zu ändern wurde verstärkt nach Alternativen gesucht. Nach einer 18-monatigen Testphase mit 45 Filialen ist das Unternehmen nun an einem Punkt angekommen, um das Projekt landesweit ausweiten zu können. Bis zum nächsten Frühjahr, sollen dann alle Filialen ihre Lebensmittelüberschüsse durch die App verwerten können. Damit dies gelingt sucht Marks & Spencer zurzeit noch nach geeigneten Partnerorganisationen, wie Suppenküchen, Tafeln und Einrichtungen für Obdachlose.

Neigbourly will die Wertschöpfungskette optimieren

Um an dem Programm teilzunehmen müssen sich die Organisationen lediglich bei der App registrieren. Im Anschluss erhalten diese dann eine tägliche Benachrichtigung über die in den verschiedenen Filialen vorhandenen Lebensmittel. Zudem sammelt Neighbourly Daten darüber, wieviel Prozent der Lebensmittel in den einzelnen Filialen wiederverwendet wurden. Dies hilft Marks & Spencer im Anschluss die Lagerbestände in den Filialen den Bedürfnissen entsprechend zu optimieren und so mittelfristig die Überschüsse zu reduzieren.

Gesetzesänderungen in England und Frankreich

In England und Frankreich sind Supermärkte seit diesem Jahr dazu angehalten, ihre Lebensmittelabfälle zu reduzieren und die Überschüsse im Zweifelsfall Wohltätigkeitsorganisationen zur Verfügung zu stellen. Angesichts der Tatsache, dass laut Angaben des englischen Waste Resources Action Programme alleine in England jährlich rund 200.000 Tonnen von noch verwertbaren Lebensmittel weggeworfen werden, ist diese Gesetzesänderung sehr zu begrüßen.

Das bisherige Hauptproblem sind die mangelnden Beziehungen zwischen Supermarktketten auf der einen und Wohltätigkeitsorganisationen auf der anderen Seite. Dadurch ist es für beide Seiten schwierig die Lebensmittel bedarfsgerecht zu verteilen. Die App Neighbourly hilft den einzelnen Filialen nun dabei gezielt die nötigen Beziehungen zu den lokalen Organisationen aufzubauen und dadurch die überschüssigen Lebensmittel bedürftigen Menschen in der Region zugänglich zu machen.