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American Apparel vor Umstrukturierung


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Das amerikanische Modelabel American Apparel steht mit mehr als 250 Millionen Euro Verbindlichkeiten kurz vor der Pleite.

Am Montag den 05.10.2015 hat das amerikanische Kultlabel American Apparel aufgrund von Verbindlichkeiten in Höhe von mehr als 250 Millionen Euro Gläubigerschutz beantragt. Unter Anbetracht der Tatsache, dass das Unternehmen seit fünf Jahren rote Zahlen schreibt und der Unternehmenswert im gleichen Zeitraum von rund 450 Millionen Euro auf knapp 18 Millionen Euro zurückgegangen ist, war dieser Schritt in Branchenkreisen bereits seit einiger Zeit erwartet worden.

American Apparel steht vor einer Restrukturierung

Das in Los Angeles ansässige Unternehmen, unter Federführung der seit Juli verantwortlichen Chefin Paula Schneider, steht in den nächsten Monaten vor einer Herkulesaufgabe. Im Rahmen einer Runderneuerung und Restrukturierung plant American Apparel die Schulden innerhalb von sechs Monaten auf rund 120 Millionen Euro zu reduzieren. Aufgrund der Kollaborationsbereitschaft der Gläubiger scheint die Lage trotz alledem nicht aussichtslos zu sein. Insgesamt 95% der Gläubiger sollen bereits ihre Bereitschaft signalisiert haben, einen Teil ihrer Forderungen in Unternehmensanteile umwandeln zu wollen. Zudem werden diese das Unternehmen mit weiteren 63 Millionen Euro während der Umstrukturierungsphase unterstützen.

American Apparel will Arbeitsplätze sichern

Neben dem Schuldenschnitt gab das Unternehmen bekannt, in den nächsten 18 Monaten rund 25 Millionen Euro durch die Schließung von unprofitablen Filialen einsparen zu wollen. Im Allgemeinen wolle American Apparel laut Schneider jedoch probieren die vorhandenen Arbeitsplätze zu sichern. Als größter Modehersteller in Nordamerika trage das Unternehmen schließlich eine soziale Verantwortung.

Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten setzt American Apparel seit jeher auf Fair Trade. Dabei ist es das Grundprinzip des Unternehmens sämtliche Textilien in den Vereinigten Staaten herstellen zu lassen und auf eine Auslagerung in Niedriglohnländer zu verzichten.