Panorama

Die Schattenseiten des Mutterseins


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Facebook hat nicht mehr viel mit Realität zu tun: Die Schnappschüsse sind meistens nicht spontan, oftmals inzwischen höchst inszeniert. Gerade Mütter, die sich gegenseitig auf der beliebten Plattform folgen, scheinen nichts richtig machen zu können. Bei Accounts, die mehrere tausend Follower oder mehr haben, wird auf Schritt und Tritt beobachtet: Verhält sich die Mutter oder der Vater richtig? Geht es dem Kind gut? Jeder fühlt sich gefühlt dazu berufen, Erziehungstipps zu geben – vor allem ungefragt. Das gepaart mit hochglanzpolierten Fotos, die nur das perfekte Familienglück zeigen, scheint für die ein oder andere Mutter zu viel zu sein.

Es gibt nicht nur schöne Seiten als Familienoberhaupt

Aly Brothers konnte sich das nicht mehr ansehen: Sie postete ein Bild auf Facebook. Mit Tränen in den Augen: „Das heißt es, Mutter zu sein.“, schreibt sie dazu: „Keine fancy Filter, kein perfektes Licht und kein nagelneuer Lippenstift.“ Das Haar noch nass vom Regen, das Makeup noch von gestern – aus Faulheit, sich abzuschminken. „Mutter sein ist so hart. Alleine ein Kind großzuziehen ist einfach hart.“ Ihre zwei kleinen, blauäugigen Kinder sind gar nicht so engelsgleich, wie sie wirken würden. Sie schreien, quengeln und weinen ununterbrochen.

„Man hat seine Kinder nicht immer unter Kontrolle.“

„Manchmal habe ich meine Kinder unter Kontrolle und manchmal eben nicht – manchmal hören sie zu, oftmals aber auch nicht. Manchmal kann ich damit umgehen, manchmal aber auch nicht“, sagt sie über ihre beiden Söhne und über ihre Rolle als Mutter. Am Ende ihres Postings erinnerte sie daran, andere Eltern nicht auf den ersten Blick zu verurteilen. Wenn man eine Mutter sehen würde, die schon Tränen in den Augen hat, sollte man sich ein voreiliges, oberflächliches Urteil sparen. Viele Menschen bedanken sich nun für den Mut der Mutter und zeigen sich erleichtert, dass sie mit diesen Gedanken nicht alleine sind.