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Muss RB Leipzig sich in der Bundesliga auf eine schwere Saison einstellen?


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RB Leipzig sorgt weiterhin für heftige Diskussionen in der Bundesliga und muss sich in der ersten Saison auf einen Spießrutenlauf einstellen.

Der Aufstieg von RB Leipzig hat in der Bundesliga bei den Ultras der verschiedensten Vereine für Empörung gesorgt. Diese sehen durch das Geschäftsmodell der Sachsen die Tradition im Fußball gefährdet. Während einige Fans von Borussia Dortmund offen zu einem Boykott des bevorstehenden Bundesligaspiels ihrer Mannschaft aufgerufen haben, wurde bei dem Pokalspiel gegen Dynamo Dresden sogar ein abgetrennter Bullenkopf in den Innenraum geworfen. Fanforscher Gunter A. Pilz geht in einem Interview mit „der Westen“ davon aus, dass RB Leipzig sich die ganze Saison über mit ablehnenden Aktionen auseinandersetzen muss.

Fans werden sich an RB Leipzig gewöhnen

Die Fanproteste sind dabei nicht neu und begleiten RB Leipzig schon seit der Gründung im Jahr 2009. Von vielen Fußballbegeisterten wird der Verein als Sinnbild der fortschreitenden Kommerzialisierung des Fußballs und Totengräber der Tradition wahrgenommen. Ein Blick nach England nährt die Befürchtungen vieler Ultras, dass die klassische Fankultur mit fortschreiten der Kommerzialisierung aussterben könnte. Dementsprechend ist sich Gunter A. Pilz sicher, dass RB Leipzig sich besonders in der ersten Bundesligasaison auf massive Protest der gegnerischen Fans einstellen muss.

„RB kann sich auf einen Spießrutenlauf einstellen. Es wird sicherlich auch unschöne Aktionen geben.“, so der Fanforscher im Interview mit WAZ. „Der Protest wird sicherlich nachlassen. Er wird sich tot laufen. Die Fans werden sich mit dem Klub arrangieren.“, ist er jedoch auch davon überzeugt, dass diese im Laufe der Zeit abnehmen werden.

Nicht nur RB Leipzig profitiert vom Wandel im Profifußball

Ohnehin scheint die Diskussion um RB Leipzig übertrieben zu sein. Schließlich befinden sich mit Ingolstadt, Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim noch vier weitere Vereine nur aufgrund des Engagements von potenten Geldgebern in der ersten Bundesliga. Zudem wäre auch der Hamburger SV ohne Investor Klaus-Michael Kühne wahrscheinlich längst in der 2. Bundesliga verschwunden. Selbst der FC Bayern München kann sich trotz Tradition nicht von wirtschaftlichen Interessen der Anteilseigner Allianz, Adidas und Audi freisprechen. Ähnliche Proteste der gegnerischen Fans sind bei Spielen gegen diese Mannschaften jedoch Fehlanzeige. Die sportlichen Erfolge, die herausragende Nachwuchsarbeit, sowie das Engagement von RB Leipzig in der Region rücken angesichts der sehr einstig geführten Diskussion oftmals in den Hintergrund. Es bleibt zu hoffen, dass diese mit Fortschreiten der Saison nachlassen werden und auch die gegnerischen Fans sich zukünftig mehr auf den sportlichen Erfolg ihrer eigenen Mannschaft als auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bei RB Leipzig konzentrieren werden.