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E-Zigarette: Tabakriese verblüfft mit Studienergebnissen zum Dampfen


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Wie schädlich ist die E-Zigarette wirklich? Nicht nur Raucher dürften von den neusten Enthüllungen des zweitgrößten Tabakkonzernes überrascht sein.

Die E-Zigarette sorgt weltweit für Diskussionen. Obwohl Kritiker immer wieder auf die gesundheitlichen Risiken und fehlenden Langzeitstudien aufmerksam machen und zum Teil durch Halbwahrheiten und Mythen probieren, die Öffentlichkeit  entscheiden zu beeinflussen, nimmt die Zahl der Dampfer stetig zu. Einen weiteren Dämpfer könnten diese nun ausgerechnet durch eine von„British American Tobacco“ in Auftrag gegebene Studie bekommen. Darin haben Wissenschaftler des zweitgrößten Tabakkonzernes der Welt herausgefunden, dass der Dampf der Alternativzigarette, anders als Zigarettenrauch, der menschlichen DNA keinen Schaden zufügt.

Ist die E-Zigarette gar nicht schädlich?

Viele starke Raucher haben bereits zu einigen Alternativen gegriffen. Neben Nikotin-Pflaster & Co. gibt es seit einiger Zeit auch die E-Zigarette. Diese erfreut sich seit einigen Jahren einer wachsenden Beliebtheit und hat sich inzwischen als erste Alternative für Raucher etabliert. Kritiker führen immer wieder an, dass die tatsächlichen Auswirkungen, die das sogenannte Liquid, die Flüssigkeit die durch eine elektrisch beheizte Wendel zum Verdampfen bringt, aktuell aber immer noch nicht ausreichend erforscht sind. Dabei betonen diese immer wieder, dass der Dampf der E-Zigarette nicht nur Wasserdampf, sondern neben dem gesundheitsschädlichen Nikotin zudem weitere schädliche Stoffe wie Propylenglycol, Diacetyl und zahlreiche andere enthalte, deren genaue Effekte noch gar nicht bekannt sind. Die Vielzahl an bereits veröffentlichten Studien wird dabei fast immer außer Acht gelassen. Ausgerechnet Forscher des Tabakunternehmens „British American Tobacco“ haben in der Erforschung der schädlichen Stoffen nun offenbar einen weiteren kleinen Durchbruch errungen.

Wissenschaftler untersuchten Dampf der E-Zigarette

Wissenschaftler bei „British American Tobacco“, dem zweitgrößten Tabakunternehmen der Welt, haben laborerprobte Tests angewendet, um Nutzer der E-Zigarette auf Schädigung menschlicher Lungenzellen zu untersuchen. Die schwerwiegendste Art der DNA-Schädigung ist hierbei der Doppelstrangbruch, bei dem beide Stränge des DNA-Moleküls zerstört werden. Es wird angenommen, dass eine Erkrankung dieser Art schlussendlich auch zu einem Krebsleiden führt.

„Wir konnten zeigen, dass es signifikante DNA-Schäden in menschlichen Lungenzellen gibt, die dem Rauch ausgesetzt sind, aber dass dies bei E-Zigarettendampf nicht der Fall ist“, sagt Dr. James Murphy, Leiter der Untersuchung bei „British American Tobacco“ dem Portal „News-Medical.net“. Dieses Ergebnis zeige auf, dass die Risiken des sogenannten Vapings – also dem Rauchen der E-Zigarette – dem Körper weniger Schaden zufügt, als das normale Rauchen.

Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass auch wenn die äquivalente Dosis, die eine E-Zigarette enthält, bis zu 28 Mal höher ist, das Rauchen der elektrischen Alternative deutlich gesünder als das Rauchen eines herkömmlichen Glimmstängels ist. Damit passen die jüngsten Ergebnisse zu einer Reihe bereits veröffentlichter Studien, welche die elektronische Zigarette für Raucher als weniger schädlich einstufen.

Studie als Verkaufsargument für die E-Zigarette?

Auch wenn die Studienergebnisse für Dampfer und Raucher ohne Zweifel positiv sind, müssen diese kritisch hinterfragt werden. Schließlich versucht nicht nur British American Tobacco seit einiger Zeit den Rückgang im Kernsegment der Tabakzigarette durch einen Einstieg in den E-Zigaretten Markt zu kompensieren. Seit der Wiedervereinigung haben sich die Verkaufszahlen von Zigaretten hierzulande halbiert und langfristig ist mit einem weiteren Rückgang zu rechnen. Die in diesem Jahr von British American Tobacco durchgeführte Werbeoffensive für den Vype ePen untermauert, wieviel Potential der Tabakriese der E-Zigarette inzwischen beimisst. Zwar können sich nur die wenigstens erfahrenen Dampfer für die auf den Markt gebrachten Produkte der Tabakkonzerne begeistern, dies ist jedoch halb so schlimm, schließlich soll durch die „innovative E-Zigarette“ insbesondere die Zielgruppe der gesundheitsbewussten Raucher angesprochen werden. Vor diesem Hintergrund muss die Frage erlaubt sein, ob die Ergebnisse nicht gezielt ein Teil der Marketingstrategie des Konzernes darstellen und so in erster Linie die eigenen Verkaufszahlen ankurbeln sollen.

Umdenken bei der E-Zigarette

Für Dampfer und die öffentliche Diskussion hinsichtlich der E-Zigarette sind dies nichts desto weniger positive Nachrichten. Das damit verbundene Medienecho führt nicht nur zu einem langsamen Umdenken in der Bevölkerung, sondern rückt auch eine Vielzahl an anderen bereits veröffentlichten Studien in den Blickpunkt, wodurch insbesondere für Raucher eine ausgewogenere Meinungsbildung ermöglicht wird. Dass dies auch heutzutage keine Selbstverständlichkeit ist, verdeutlichen die Zahlen einer kürzlich von TNS Infratest durchgeführten Studie, bei der eine Mehrzahl der Befragten angab, sich schlecht über die E-Zigarette informiert zu fühlen und diese im Vergleich zur Tabakzigarette sogar als schädlicher einstufte.

Dabei deuten bereits eine Vielzahl an Studien darauf hin, dass ein Umstieg für Raucher Linie positiv ist. Insgesamt soll die elektronische Zigarette zu etwa 95 Prozent weniger schädlich für den menschlichen Organismus sein, als ihr Tabakpendant, unter anderem die britische „Public Health England“ bereits im letzten Jahr herausgefunden hatte. All der Studienergebnisse zum Trotz sollte jedoch nicht vergessen werden, dass ein Komplettverzicht auch weiterhin die gesündeste aller Alternativen darstellt.