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Real Madrid: Probleme in fast allen Mannschaftsteilen


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Bale, Benzema und Ronaldo komplett außer Form. Kroos geht mit unter. Navas, Marcelo und James als Lichtblicke.

Bei Real Madrid ist weiterhin Wunden lecken angesagt nach der herben Niederlage im Clásico. Da kommt es vielleicht gerade recht, dass die Königlichen heute schon wieder in der Champions League bei Schachtar Donezk antreten müssen und so einen ersten Schritt zur Wiedergutmachung leisten können. Wie gestern schon berichtet ist das Verhältnis zwischen Trainer Benítez und der Mannschaft sehr belastet. Im Nachfolgenden soll der Blick aber auf die sportlichen Baustellen der Mannschaft gerichtet werden:

Bale, Benzema und Ronaldo – ein Schatten ihrer selbst

Man fängt hier unweigerlich mit der ehemals so auftrumpfenden BBC (Bale, Benzema und Ronaldo) an, die mittlerweile nur noch ein Schatten ihrer selbst ist. Jeder der drei Superstars hat dabei mit sich selbst zu kämpfen:

Karim Benzema scheint seine angespannte private Situation mit der drohenden Verurteilung wegen Erpressung seines Nationalmannschaftskollegen Valbuena doch mehr zu beeinflussen als er zugeben will. Ferner hat er die einmonatige Verletzungspause noch nicht komplett weggesteckt und muss augenscheinlich erst noch seinen Rhythmus wieder finden. Am Samstag wirkte er zunehmend teilnahmslos und nahm kaum am Spiel teil. Nichts erinnert mehr an den bärenstarken Saisonstart mit sechs Treffern in seinen ersten sechs Partien.

Gareth Bale, ebenso erst vor kurzem von einer Verletzung genesen, hat sein letztes Tor für Real im August geschossen und ist in seinen letzten sechs Spielen torlos geblieben. Das sind erschreckende Zahlen für einen Spieler, der eigentlich die Offensive des Teams anführen soll.

Zu guter Letzt noch zu Cristiano Ronaldo, über dessen Zukunft in den letzten Wochen schon enorm viel spekuliert wurde: Auch er nahm gegen Barça kaum am Spielgeschehen teil und hat mit drei Toren in seinen letzten acht Spielen eine kümmerliche Quote vorzuweisen. Viel zu wenig für einen Mann, von dem man es gewohnt ist, dass er 50 Tore pro Saison schießt.

Kroos nicht wieder zu erkennen

Auch Toni Kroos ging am Wochenende mit unter und wirkt im Moment wie eine schlechte Kopie von der Passmaschine, die letzte Saison auf Anhieb überzeugte und davor Deutschland zum WM-Titel führte. Benítez scheint Kroos mit den ständigen Positionswechseln verunsichert zu haben. Der Deutsche gibt dem Team im Moment weder defensiv halt, noch kann er ein geordnetes Aufbauspiel aufziehen, geschweige denn für Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgen.

Nur Keylor, Marcelo und James überzeugen

Torhüter Keylor Navas kann man an der Krise die geringsten Vorwürfe machen. Er war auch am Wochenende an den Gegentoren schuldlos und verhinderte sogar eine noch höhere Niederlage. Marcelo war bis zu seiner Auswechslung einer der Aktivposten im Spiel der Königlichen und hätte kurz nach der Halbzeit fast den Anschlusstreffer erzielt. Ebenso gehörte der Kolumbianer James noch zu den wenigen Lichtblicken im Team, dem wenigstens das Bemühen nicht abzusprechen war.

Trotz dieser drei Lichtblicke war Real Madrid am Samstag meilenweit entfernt davon den Katalanen auch nur annähernd Paroli bieten zu können.