Sport

RB Leipzig: Zweitligist mit Bundesliga-Ambitionen


Von  | 

Am Freitag beendete der FC St. Pauli vor heimischem Publikum eine außergewöhnliche Serie von RB Leipzig. Trotz der knappen Niederlage haben die Sachsen die Bundesliga weiterhin fest im Blick.

Er war der Matchwinner an diesem Abend am Millerntor: Marc Rzatkowski. Der defensive Mittelfeldspieler erzielte bereits in der achten Spielminute nach Vorlage seines Teamkollegen Daniel Buballa den Führungstreffer gegen RB Leipzig. Es sollte der einzige Treffer in dieser Partie bleiben. Nachdem der Schiedsrichter abpfiff, bedeutete das nicht nur die Niederlage des Tabellenführers der 2. Bundesliga, sondern auch das Ende einer Serie. Als einziges der 46 deutschen Profiteams war die Elf von Trainer Ralf Rangnick auswärts noch ungeschlagen. Und so wie sich RB Leipzig bemühte, hätte diese Serie noch andauern können. Sie erspielten sich eine Torchance nach der anderen und besaßen deutlich mehr Spielanteile als die Mannschaft von Ewald Lienen. Dieser hatte den FC St. Pauli defensiv eingestellt – eine Taktik die aufging. Trotz dieser Niederlage ist RB Leipzig weiterhin Spitzenreiter und hat acht Punkte Vorsprung auf den ersten Nichtaufstiegsplatz in die 1. Bundesliga. Den belegt derzeit übrigens St. Pauli.

Das Konzept von RB Leipzig für den Aufstieg in die Bundesliga

Was den Erfolg in dieser Saison bei RB Leipzig ausmacht, zeigte sich beispielshaft nach einer Stunde: Ralf Rangnick wechselt mal eben so zwölf Millionen Euro ein. Es sind die beiden Offensivtalente Davie Selke und Massimo Bruno, die im vergangenen Sommer für acht und für fünf Millionen in die zweite Bundesliga gewechselt waren. Wohl dem, der solche Alternativen auf der Bank hat. Das erinnert schon stark an die Aufstiegssaison 2007/2008 der TSG Hoffenheim. Dieser Verein schaffte damals mit einem ähnlich wertvollen Kader sogar den Durchmarsch von der Regionalliga in die 1. Bundesliga. Der Trainer – welch ein Zufall – hieß damals Ralf Rangnick. Insofern weiß der Leipziger Coach, wie es nach ganz oben geht. Dafür hat sich der erst 2009 gegründete Klub immens verstärkt. Es sind junge Talente wie Selke, die sogar der ersten Liga den Rücken zukehren, um bei RB Leipzig zu spielen. Einerseits mag es die Perspektive sein, mehr Einsätze zu bekommen, andererseits lockt auch das Geld. Dass das Finanzielle keine Rolle spielt, liegt am Sponsor Red Bull, der dem Verein stark unter die Arme greift. Von vielen, besonders traditionsbewussten Fans, wird das oftmals kritisiert. Die Verantwortlichen und das Umfeld von RB Leipzig wird das wenig interessieren. Sie haben ein klares Ziel vor Augen: als erster sächsischer Verein in der Bundesliga zu spielen.