Sport

Das Herz des American Football schlägt an den Universitäten


Von  | 

American Football hat es in Europa nach wie vor schwer zu einer wirklich beachteten Sportart zu werden.

Fußball hat es umgekehrt in den letzten zwanzig Jahren eher geschafft zumindest ein Basisinteresse in den USA hervorzurufen. Maßgeblich „schuld“ daran waren aber weniger die Profis der Major League Soccer, sondern das Frauennationalteam der USA und ihre Torfrau Hope Solo. In den USA ist für die Öffentlichkeit die Profiliga NFL mit der Super Bowl das Ereignis des Jahres. Einigermaßen mithalten können da noch Olympische Sommerspiele. Auf breites Basis lebt American Football aber an den US Universitäten und Colleges.

American Football als nationales Anliegen

Kaum eine andere Sportart wird in diesem Maße weltweit an den Universitäten als Teil der Ausbildung gesehen, wie der American Football in den Vereinigten Staaten. Die großen Tugenden Amerikas sollen gefördert werden, natürlich nicht ohne kommerziellen Hintergrund. Der Spielbetrieb in der National Collegiate Athletic Association (NCAA) und der National Association of Intercollegiate Athletic (NAIA) stellt auch einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung der Universitäten dar. Hunderte von Hochschulen nehmen an der Meisterschaft teil, die großen Schlagerspiele werden auch im Fernsehen live übertragen. Übrigens tut sich auch in der Fernsehlandschaft im deutschen Sprachraum einiges in dieser Richtung. Spiele der NFL werden regelmäßig auf PRO 7 Maxx, Sport 1 US und Puls 4 übertragen, Sport 1 US bringt auch Spiele der NCAA live. 

NCAA

Der Hauptsitz der NCAA ist in Indianapolis. Gegründet wurde die Organisation eigentlich um den College-Sport sicherer zu machen. Sicherer im Sinne der Vermeidung von Sportverletzungen, aktuell stellen sich ja bei Sportveranstaltungen in erster Linie ganz andere Sicherheitsprobleme. Eingeteilt ist die NCAA in mehrere Divisionen – angeboten werden nahezu alle Sportarten. American Football für Männer und Frauen steht natürlich im Mittelpunkt. Baseball, Basketball, Fechten, Eishockey, Golf, Sportschießen oder Ringen gehören auch dazu. Nur für Frauen gibt es Bowling, Feldhockey und Rudern. Im American Football gibt es die Missouri Valley Football Conference und die Pioneer Football League.

Rutgers und Princetown – die Geburt des American Football

An der Rutgers und Princetown Universität wurde 1869 erstmals gespielt. Die Elemente, aus denen die Regeln geschaffen wurden, sind ein Spiegelbild der amerikanischen Bevölkerung. Fußball, Rugby und Canadian Football mussten herhalten, um eine neue und schnell höchst populäre Ballsportart zu begründen. In der Anfangszeit war American Football eine „tödliche Sportart“. Achtzehn Tote im Jahr 1905 ließen die Alarmglocken schrillen. Gefährlich waren vor allem die verschränkten Formationen die 1910 verboten wurden.