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Hells Angels verunglückt und die Polizei freut sich über Beerdigung des Rockers


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Ein Mitglied der Hells Angels verunglückt bei einem Verkehrsunfall und die Polizei sorgt mit ihrem Verhalten bei der Beerdigung des Rockers für Verwunderung.

Hunderte Mitglieder der Hells Angels und anderer Motorradklubs sind am Samstag zusammengekommen, um dem 51-jährigen Kenny Bédard die letzte Ehre zu erweisen. Dieser war vor zwei Wochen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Die Polizei nutzte die Gelegenheit um Informationen über die Rocker zu sammeln und die eigenen Polizeiakten auf den neusten Stand zu bringen.

Massenkarambolage bei Ausfahrt der Hells Angels

Kenny Bédard ist erst vor weniger als einem Jahr zu einem vollwertigen Mitglied der Hells Angels aufgestiegen. Am Samstag den 30. Juli hatte der 51-Jährige gemeinsam mit anderen Rockern eine Ausfahrt im kanadischen New Brunswick unternommen. Dabei kam es bei dem Versuch einen Lastwagen zu überholen, zu einer Massenkarambolage an der mehr als fünfzehn Motorradfahrer beteiligt waren. Insgesamt acht Männer und eine Frau mussten im Anschluss aufgrund ihrer Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werdern. Kenny Bédard verletzte sich bei diesem Unfall am schwersten und erlag seinen Verletzungen laut der Montreal Gazette noch am Unfallort.


Polizei überwacht Rocker bei Beerdigung

Am Samstag erwiesen nun mehrere hundert Mitglieder der Hells Angels und anderer Motorradklubs dem verstorbenen Kenny Bédard in Montreal die letzte Ehre. Der Ansturm bei der Beerdigung des dreifachen Familienvaters war so groß, dass viele Rocker keinen Platz mehr in der Kirche fanden und dementsprechend draußen warten mussten. Für die Polizei war diese Situation ein Glücksfall. Schließlich waren vor der Kirche auch eine Vielzahl an Polizisten stationiert. Anstatt jedoch einfach nur dafür zu sorgen, dass es während der Beerdigung des 51-jährigen Kenny Bédard zu keinerlei Zwischenfällen kommt, nutzten die Ordnungshüter das Zusammentreffen der Rocker als Informationsquelle. Mit Fotokameras dokumentierten diese die Teilnehmer der Beerdigung ganz genau.

„Die Beerdigung war eine Chance für die Hells Angels, um ihre zu demonstrieren und ein Signal an die rivalisierenden Motorradklubs zu senden.“, wird der ehemalige Polizist Pierre de Champlain vom kanadischen CBC zitiert. Dabei ist er sich sicher, dass die Polizei im Zuge des Zusammentreffens der Rocker wertvolle Informationen über ihre neuen Strukturen sammeln konnte und zusätzlich die eigenen Akten wieder auf den neusten Stand bringen kann. Auch wenn das Vorgehen für die Polizei gerechtfertigt sein mag, ist es zumindest aus moralischer Sicht äußerst zweifelhaft, die Beerdigung eines Menschen zum eigenen Vorteil zu nutzen.