Panorama

Die Crowd hilft syrischem Flüchtling


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Gissur Simonarson ist der Gründer von Conflict News und hat einem syrischen Flüchtling im Libanon durch eine Crowdsourcing Kampagne nun unerwartet zu einem besseren Leben verholfen.

Gissur Simonarson war vor einiger Zeit in Beirut, als er den syrischen Stiftverkäufer Abdul auf der Straße sah, wie dieser verzweifelt versuchte seine Stifte zu verkaufen. Das Bild von Abdul, der seine schlafende Tochter in den Armen trug, hat Simonarson fortan nicht mehr losgelassen und so entschied er sich zwei Fotos in den sozialen Netzwerken zuteilen, um möglichst viele Menschen auf diese Geschichte aufmerksam zu machen.

Die beiden von ihm geposten Fotos haben sich innerhalb von nur 24 Stunden wie ein Lauffeuer in den sozialen Medien verbreitet, wobei viele Menschen mehr über den Stiftverkäufer aus Beirut erfahren wollten. Aufgrund der überwältigenden Resonanz, entschied sich Simonarson unter dem Hashtag #BuyPens einen Aufruf zu starten, um herauszufinden, wer der Stiftverkäufer ist. Dabei dauerte es nur 30 Minuten bis der Twitter Nutzer CaptainMaj Simonarson den Namen des Verkäufers nennen konnte.

Bei dem Stiftverkäufer handelt es sich um Abdul, einen syrischen Flüchtling der in dem libanesischen Flüchtlingscamp lebt.

Der Konflikt in Syrien hat über 11 Millionen Menschen vertrieben

Laut der Organisation Mercy Corps, ist der Konflikt in Syrien eine der größten humanitären Krisen in der Geschichte der Menschheit. Bis heute hat der Konflikt mehr als 200.000 Menschen das Leben gekostet und mehr als 11 Millionen Syrer dazu veranlasst, ihre Heimat zu verlassen.

Einer von ihnen ist der alleinerziehende Vater Abdul, der sich dazu entschlossen hat die rund 100 Kilometer von Damaskus nach Beirut zu reisen, in der Hoffnung dort ein besseres Leben für sich und seine beiden Kinder zu finden.

Crowdsourcing Kampagne hat bisher mehr als 100.000 Euro erzielt

Nachdem Simonarson Abdul gefunden hatte, wusste er sofort was zu tun ist. In einem Post auf Twitter sagte er: „ Endlich haben wir ihn ausfindig machen können. Es war zwar ein wenig Arbeit, aber es hat sich in jedem Fall gelohnt. Jetzt müssen wir ihm helfen!“

Noch am selben Tage startete Simonarson eine Crowdsourcing Kampagne auf Indiegogo unter dem Namen “Help Abdul and Reem start a new life” um dadurch spenden für Abdul und seine Kinder zu sammeln. Bereits innerhalb der ersten 30 Minuten wurden mehr als 5.000 Euro gespendet und nach 24 Stunden betrugen die Spenden mehr als 60.000 Euro. Inzwischen (stand 30.08.2015) haben mehr als 5.000 Menschen über 140.000 US-Dollar gespendet und die Kampagne läuft noch weitere 12 Tage. Dabei wird jeder Dollar direkt an Abdul weitergegeben.

142.000 US-Dollar wurden bereits gespendet (Stand: 30.08.2015)

 

Am Donnerstag sagte Simonarson auf Twitter, dass diese Kampagne ein Beweis dafür sei, dass die Nächstenliebe in der heutigen Zeit noch nicht komplett abhandengekommen ist.

Es wäre wünschenswert, wenn die Kampagne Nachahmer finden würde.