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Sterben Spielhallen bald aus?


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Spielhallen wurden schon immer ein wenig mit Skepsis beäugt, doch mittlerweile sehen sie sich mit harten Einschnitten und Bedingungen konfrontiert. Die neuen Gesetze machen ihnen das Leben schwer und ganz nebenbei droht die harte Konkurrenz im Internet. Aber wie wirken sich die veränderten Gegebenheiten tatsächlich aus? Droht für Spielhallen das Aus und unter welchen Umständen können sie sich halten? Dieser Artikel schaut sich die Lage einmal an.

Abbildung 1: Die klassische Spielhalle hat es heute zunehmend schwerer – neben gesetzlichen Einschränkungen kommt die Online-Konkurrenz hinzu.

Spielhallen – eine kleine Geschichte

Was für viele Menschen heute vollkommen natürlich ist, war nicht immer selbstverständlich. Denn wenn es auch das Glücksspiel schon lange vor Christi Geburt gab, so wurde der Grundstein für Spielhallen in der modernen Zeit erst um 1890 herum gelegt. Das kann nicht sein, was ist mit Kartenspielen? Freilich, Pokertische waren in den meisten Kneipen zumindest im Hinterzimmer vertreten, doch echte Spielhallen mit verschiedenen Spielvarianten und Möglichkeiten kamen erst mit der Erfindung des ersten Spielautomaten Ende der 1980er Jahre auf:

  • Beginn in Kneipen und Bordellen – mit dem »Operator Bell« wurde der erste Spielautomat an die ersten Geschäfte geliefert. Überwiegend stand er in Kneipen und unterhielt die Freier, während sie auf Damen in Bordellen warteten.
  • Großer Startschuss – in den folgenden Jahren wurden die Automaten immer weiterentwickelt. Ständig gab es neue Automaten und die bisherigen Aufsteller kamen nicht mehr hinterher. So öffneten die ersten Spielhallen.
  • Immer größer – in den siebziger Jahren wurden die Spielhallen immer größer. In Marburg öffnete eine Halle der Eurogames Familiengruppe. Die erste Spielhalle der Merkur-Gruppe entstand in Delmenhorst.

Natürlich prangten Automaten nicht nur in Spielhallen. Bis vor einigen Jahren gab es wohl kaum eine Bar, Kneipe oder Pommesbude ohne den typischen Spielautomaten in der Ecke. Hand aufs Herz: Wer hat sich nicht schon einmal die Wartezeit mit einem guten Spiel verkürzt? Heute sieht das ein wenig anders aus. Man braucht sich in Kneipen oder Imbissbuden nur umzusehen, um festzustellen, dass die Automaten verschwunden sind. Zuerst wurden sie abgedeckt, dann prangte nur noch ein deutlich sichtbarer Fleck an der Wand, wo die Farbe hinter dem einstigen Automaten nicht ausgeblichen war. Und auch richtige Spielhallen scheinen aus den Innenstädten zu verschwinden. Doch warum ist das so? Ist das Spielen nicht mehr in? Ist es, dennoch gibt es einen Grund.

Die Gesetzeslage

Vom Gesetz her wird mittlerweile massiv gegen die Gefahren des Glücksspiels vorgegangen. Beinahe jeder hat wohl schon einmal von der Spielsucht gehört, ebenso von der Suchtprävention. Der Gesetzgeber versucht mit dem Glücksspielstaatsvertrag aktiv die Gefahren einzudämmen – und Spielhallen haben das Nachsehen. Zudem kommt der Wunsch nach einem attraktiven Stadtbild und angenehmen Erlebnis in Innenstädten. Mit einem Mal müssen die Etablissements weichen, die vorher noch das Stadtbild beherrschten: Spielhallen. Der Glücksspielstaatsvertrag existiert zwar schon seit 2012, seit dem letzten Jahr ist aber die Übergangsfrist verstrichen und es wird ernst:

  • Abstand – zwischen einzelnen Spielhallen muss nun ein Abstand von mindestens 350 Metern liegen. Verschiedene Spielhallen dürfen sich nicht in einem Gebäude befinden.
  • Jugendschutz – auch zu Schulen, Kindergärten und sämtlichen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe muss ein Abstand von 350 Metern eingehalten werden.
  • Einrichtung – Spielhallen dürfen nur noch zwölf Automaten aufstellen.
  • Lizenzen – ohne eine entsprechende Lizenz und dem Nachweis der Suchtprävention darf nicht einmal mehr ein Automat aufgestellt werden. Die Folgen zeigen sich in den Imbissbuden, denn diese erwerben keine Lizenz.

Dies sind nur Auszüge des Gesetzes, das zudem je nach Bundesland unterschiedlich ausfallen kann. Grundsätzlich sehen sich aber Spielhallen in allen Bundesländern bedroht. Der Glücksspielstaatsvertrag betrifft natürlich nicht nur Spielhallen allein, sondern sämtliche Formen des Glücksspiels. So sind auch Wettbüros von den Folgen betroffen.

Online-Spielhallen – eine Alternative?

Und was macht ein Spieler, wenn am eigenen Ort teils unzählige Spielhallen schließen? Muss er auf sein Spiel verzichten, sich in irgendwelche Hinterzimmer flüchten oder gibt es eine legale und gute Lösung? Die gibt es, denn Online-Spielhallen sind durchaus ein wichtiges Thema. Wer aus Schleswig-Holstein kommt, kann sogar Online-Anbieter aus seinem eigenen Bundesland nutzen, da die Börderegion der gesamten Thematik gegenüber aufgeschlossen war. Ansonsten gilt, mit offenen Augen ein gutes Angebot zu suchen und auf dessen Seriosität zu achten:

  • Lizenz – auch das Glücksspiel im Internet unterliegt einer Lizenz. Da Deutschland, mit Ausnahme Schleswig-Holsteins, die Grenzenlosigkeit des WWW noch nicht verstanden hat und keine Lizenzen vergibt, wenden sich die meisten Anbieter an Malta. Hier gibt es korrekte Glücksspiellizenzen. Spieler sollten also prüfen, ob das gewählte Angebot eine solche besitzt.
  • Verbindung – verschlüsselte Verbindungen sind auch in der Online-Glücksspielwelt Pflicht.
  • Verifikation – ein seriöser Online-Anbieter betreibt aktiven Spielerschutz und der beginnt mit der Altersverifikation des Users. Ob hier das Post-Ident-Verfahren genutzt wird oder im Videochat der Personalausweis hochgehalten wird, ist unerheblich.
  • Spielerschutz – in einer Online-Spielhalle sollte wahlweise ein Einsatzlimit herrschen. Gleichfalls muss der Spieler die Möglichkeit haben, in seinem Konto ein Limit festzulegen.
  • Ein-/Auszahlungen – für sämtlich Geldbewegungen muss es mehrere und sichere Wege geben.
  • Transparenz – der Spieler sollte bereits vor der Anmeldung erfahren können, wie Gewinne ausgezahlt werden, wie mit Boni verfahren wird und welche Möglichkeiten er zur Einzahlung hat. Wer dazu mehr wissen will, kann diese Webseite besuchen.

Wer nicht unbedingt um Geld, sondern nur um des Spielens willen spielen möchte, kann natürlich Online-Spielautomaten nutzen. Hier gibt es selbst von bekannten Spielhallen Angebote, die oftmals völlig kostenlos sind. Direkt am PC können nun die unterschiedlichsten Automaten getestet werden – alles ohne Einsatz und der Gefahr des Geldverlustes. Online-Portale zeigen dabei die verschiedenen Spielmöglichkeiten auf. Ein gutes Beispiel ist der Rizk Casino Test, bei dem sich Spieler einen kompletten Überblick verschaffen können.

Fazit – halbherzige Gesetze

Gegen Spielsucht muss vorgegangen werden, doch der Glücksspielstaatsvertrag schafft mehr Probleme, als dass er Nutzen hat. Da an manchen Standorten mehr als fünfzig Prozent der Hallen vor der Schließung stehen, gehen natürlich Arbeitsplätze und Steuereinnahmen verloren. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr und bessere Online-Angebote, die für Spieler eine echte Alternative bieten. Doch auch hier muss aufgepasst werden, da es hier zwar einen Spielerschutz gibt, dieser aber durchaus umgangen werden kann.