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Die Heute Show: Oliver Welke über Panama Papers, Flüchtlingsabschiebung und Briefkastenfirmen


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Die Heute Show hat am Freitagabend mit einigen brisanten Themen der Woche aufgeräumt. Unterstützung erhielt Moderator Oliver Welke diesmal von Christine Prayon alias Birte Schneider, Carsten van Ryssen, Alexander Schubert, Serdar Somuncu und Claus von Wagner.

Die Panama Papers, da ist man sich auch im Redaktionsteam der Heute Show einig, sind ein riesiger Skandal. Als ebenso haarsträubend erwies sich aber am Freitagabend ein Blick auf die Steuerpolitik in Deutschland. Großfirmen zahlen hierzulande kaum Steuern und lagern ihr Vermögen z. B. gerne in die Niederlande aus. Die Heute Show kritisierte hier vor allem Starbucks und IKEA.

Birte Schneider protestiert in der Heute Show gegen IKEAs Steuerhinterziehung

Aus dem Heute Show Studio geht es deshalb direkt zu IKEA, wo Birte Schneider alias Christine Prayon in Sachen Steuerhinterziehung recherchiert. Sie erklärt IKEA-Steuermodell sei durchtrieben und sehr kompliziert. Man brauche schon die Bauanleitung „Skrypellos“ um das zu verstehen.

In der Konsequenz ruft Birte Schneider nun zum IKEA-Boykott auf. Sie selbst habe bereits ihre Möbel aus den kleinen Bleistiften gebaut, die es bei dem Möbelhersteller kostenlos zum Mitnehmen gibt. Ein sehr gelungener Sketch über die Machenschaften IKEAs!

Carsten van Ryssen will eine Briefkastenfirma: Undercover-Einsatz für die Heute Show

In einem weiteren Sketch gegen Ende der Heute Show wird die Steuerhinterziehung in Deutschland erneut aufgegriffen. Carsten von Rissen hat sich in den Kopf gesetzt, auch eine Briefkastenfirma gründen zu wollen. Er fragt deshalb mit versteckter Kamera bei einer Bank nach Möglichkeiten, eine große Summe Geld nicht versteuern zu müssen. Die tatsächliche Antwort: „Wenige Steuern“, das ginge, aber „gar keine Steuern“… dafür sei gerade ein schlechter Zeitpunkt!

Zum Schluss bekommt Carsten van Ryssen aber doch seinen Wunsch erfüllt: Er geht zu einem Briefkastenhersteller, also einer wirklichen Briefkastenfirma und „parkt“ dort sein Geld!

Heftige Kritik an der Flüchtlingsabschiebung in der Heute Show

Ein ebenfalls großes Thema für Oliver Welke und seine Kollegen in der Heute Show war am Freitagabend das neue EU-Abkommen mit der Türkei. „Jetzt spielen wir also offiziell Menschen-Schach!“, empörte sich Oliver Welke über die outgesourcete Flüchtlingskrise. Serda Somuncu sollte den ganzen Zinnober noch einmal kindgerecht erklären mit der neuen Rubrik „Der Türken-Enten Club“. Somuncu zeigte darin in überspitzt fröhlicher Art, dass ein Problem viel kleiner aussehe, wenn man es weiter weg schiebe. „Oder noch besser: Wir machen einfach die Augen zu, dann sind gar keine Flüchtlinge da!“ Vielleicht etwas zu überspitzt und ein wenig zu albern aber doch in seiner Absicht sehr treffend stellt Serdar Somuncu damit die Blauäugigkeit der EU-Außenpolitik an den Pranger.

Im Ganzen wirkte die Heute Show am Freitagabend frisch und dynamisch. Der Blick auf die deutsche Steuerpolitik brachte einen neuen Aspekt in die Panama-Affäre, der in anderen Satiremagazinen bislang überhaupt nicht betrachtet wurde. Also eine Folge, die Lust auf mehr macht!