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Wie werden wir morgen unterwegs sein?


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Unsere Mobilität hält nicht mit uns Schritt. Eine unzureichende Versorgung bei den öffentlichen Verkehrsmitteln, verstopfte Straßen, kilometerlange Staus und eine hohe Belastung mit Feinstaub & Co, die das Leben in der Stadt unwirtlich machen, sind nur einige der aktuellen Probleme. Darum arbeiten Forscher an unserer „Mobilität“ der Zukunft. Das sind ihre wichtigsten Ideen:

 

  • Eine größere Bedeutung der Elektromobilität.
  • Geteilte Fahrzeuge.
  • Extrem flexible Fortbewegung, die für jede Tour neu berechnet wird.

Elektromobilität

Elektroautos und kleine Elektrofahrzeuge erzeugen keine Emission und werden deshalb als klimafreundliche Alternativen zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren gehandelt. Im Moment arbeiten viele Autohersteller an elektrisch betrieben Fahrzeugen, optimieren die Akkus und lösen noch vorhandene Probleme, etwa die Lautlosigkeit der E-Autos. Sie kann für andere Verkehrsteilnehmer zum Problem werden. China macht es vor, das Land ist bei der E-Mobilität ganz vorn dabei. Deutsche und europäische Hersteller müssen aufpassen, dass sie mit dem Riesen aus dem Reich der Mitte auf Dauer mithalten können. Doch das ist nichts, worüber sich der Bürger jetzt Gedanken machen muss – er stellt sich höchstens die Frage, welchen Nutzen die neue Technologie für ihn hat.

Erst der Elektroroller, dann eventuell ein Elektroauto

Wer E-Mobilität für sich testen möchte, der kann es einmal mit einem Elektro Tretroller bei micro versuchen. Viele Nutzer sind schon völlig begeistert von den elektrisch betriebenen Kleinfahrzeugen, die jetzt endlich, nach langem Ringen, in Deutschland legal sind. Experten gehen davon aus, dass sie bei der Mobilitätswende eine entscheidende Rolle spielen werden. Gerade in der Innenstadt sollen sie eine günstige, kluge und wendige Alternative zum Auto darstellen. In vielen europäischen Ländern wie Finnland, Österreich, Dänemark, der Schweiz, Belgien, Frankreich sind sie schon länger unterwegs und konnten sich bewähren. Nun sind sie auch in Deutschland im Straßenverkehr zugelassen und dürfen auf Radwegen, Fahrradstraßen oder Radfahrstreifen genutzt werden. Sind keine vorhanden, darf auf der Straße gefahren werden.

Die Vorteile:

  • Mit einem Elektroroller kommt man schnell und ohne Kraftanstrengung voran.
  • Er wiegt nur zwischen 5 und 11 kg und lässt sich leicht und ohne zusätzliche Kosten in öffentlichen Verkehrsmitteln transportieren.
  • Er ist emissionsfrei und geräuschlos.

 

Die E-Roller sind auch für Jugendliche eine zeitgemäße Art der Fortbewegung. Modelle mit einer Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h sind ab 14 Jahren erlaubt. Und wer weiß, wer durch den Roller erst einmal an E-Mobilität gewöhnt wurde, ist gegenüber einem Elektroauto wahrscheinlich auch aufgeschlossener.

Flexible Mobilität

Manche Experten gehen davon aus, dass in einigen Jahren das Smartphone unser wichtigstes Fortbewegungsmittel sein wird. Warum? Gerade in den Städten wird sich ein neuer Mix von Verkehrssystemen durchsetzen, und spezialisierte Apps werden für jeden gewünschten Weg die besten und schnellsten Verkehrsmittel berechnen. Das Auto wird dann immer öfter am Stadtrand stehenbleiben. Es macht ohnehin immer weniger Spaß, in den Ballungsgebieten mit dem Auto zu fahren. Der Sprit wird immer teurer, die Parkplätze sind rar und der Weg dauert unnötig lange, weil die Straßen verstopft sind. Dennoch sind die öffentlichen Verkehrsmittel allein nicht ausreichend, um alle Personen flexibel an den gewünschten Ort zu bringen. Besonders die sogenannte „letzte Meile“ stellt für viele Menschen ein Hindernis dar und verleitet sie, doch zum Auto zu greifen.

Diese Trends werden von den Forschern in den Städten erwartet:

  • Eine deutlich intensivere Nutzung von Zweirädern, vor allem E-Bikes und Elektrorollern.
  • Flexible Fortbewegung mit mehreren Verkehrsmitteln pro Strecke.
  • Situationsbedingte Wahl der Verkehrsmittel.

 

Mit neuartigen Apps soll man auf elektronischem Weg die Verkehrsmittel für jede Strecke buchen können. In die Stadt mit dem Zug, ein paar Stationen mit der U-Bahn und die letzte Meile mit einem E-Roller, den man per App an einer Ladestation ausleihen kann – so könnte ein typischer Arbeitsweg in ein paar Jahren aussehen. Oder man parkt seinen Wagen am Stadtrand und fährt mit einem Elektrobus in die City.

Wer braucht schon ein eigenes Auto?

Immer mehr Menschen drängen in die Städte, wir befinden uns in einer Zeit der Re-Urbanisierung. Momentan leben 2/3 aller Menschen in der Stadt, in wenigen Jahrzehnten soll es die Hälfte sein. Und ganz ehrlich: In der Stadt wird ein eigenes Auto immer mehr zum Klotz am Bein. Stundenlang im Stau, eine Ewigkeit auf der Suche nach einem Parkplatz und hohe monatliche Kosten, so sieht die Realität für viele Autofahrer aus. Eine gute Alternative können Carsharing­-Unternehmen bieten, die bereits in 305 deutschen Städten ihren Service anbieten. Die Idee ist denkbar einfach: Wenn man ein Auto braucht, geht man zu einem Servicepunkt in seiner Nähe, identifiziert sich etwa mit dem Smartphone, aktiviert so das Fahrzeug und fährt los. Die Abrechnung erfolgt nach Minuten, den Wagen kann man im besten Fall am Straßenrand stehenlassen.

 

Kluge Autohersteller setzen auf diesen Trend, so wie Mercedes und BMW es getan haben: Sie verkaufen statt Autos immer öfter Mobilität. 10.000 Smarts auf den Straßen und eine wachsende Zahl an Nutzern, so sehen die Zukunftspläne der Unternehmen aus. Das Schöne ist, dass es sich bei den Sharing Cars meistens um Elektrofahrzeuge handelt. Es sieht so aus, als kämen wir an diesem Trend nicht vorbei. Dennoch sollte man eines nicht vergessen: Im Interesse der eigenen Fitness öfter einmal zu Fuß zu gehen.