Crime

Verwechslung mit Rocker der Hells Angels führt zu Messerstecherei


Von  | 

Ein 23-Jähriger wurde mit Stichverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Wurde dieser fälschlicherweise mit den Hells Angels in Verbindung gebracht?

Aufgrund der anhaltenden Spannungen zwischen den Hells Angels und der Black Army hatte die Polizei Anfang Oktober deren Klubhäuser vorerst schließen lassen. Die Razzia, bei der sieben Rocker vorläufig festgenommen wurden, war eine Reaktion der Polizei auf die sich in den letzten Wochen häufenden Auseinandersetzungen zwischen den beiden Klubs. Die Polizei wollte laut eigenen Angaben dadurch die Lage entspannen und verhindern, dass unbeteiligte in dem Rocker-Konflikt zwischen die Fronten geraten. Allerdings scheint sich der Konflikt entgegen der Erwartungen weiter zuzuspitzen. Wie die dänische Polizei gegenüber der Zeitung Fyens.dk verlauten ließ, hat hierdurch nun am Dienstag erstmals eine unbeteiligte Person Verletzungen erlitten.

23-Jähriger fälschlicherweise für Hells Angels gehalten?

Am Dienstagnachmittag gegen 16:30 wurde im dänischen Odense ein 23-Jähriger Mann durch Messerstiche in Hüfte und Schulter leicht verletzt und musste anschließend ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wie Polizeichef Jack Liedecke Fyens.dk mitteilte, war der 23-Jährigen mit seinem silbernen Mercedes unterwegs, als zwei Mitglieder der Black Army ihn an einer roten Ampel stoppten, diesen am Weiterfahren hinderten und attackierten. Laut Angaben der Polizei hatten diese ihn mit einem Mitglied der Hells Angels verwechselt. Das Opfer konnte das Krankenhaus noch am selben Abend wieder verlassen. Ob die Messerstecherei jedoch tatsächlich mit dem Konflikt zwischen den Hells Angels und der Black Army zusammenhängt oder angesichts der jüngsten Ereignisse in der odenseischen Rocker-Szene lediglich von der Polizei damit in Verbindung gebracht wird, bleibt abzuwarten. Angesichts des Tathergangs, sowie der bisherigen Schilderungen der Polizei sind jedenfalls ernsthafte Zweifel daran angebracht, dass es sich bei dem Angriff um eine Verwechslungstat gehandelt hat.

Tragische Verwechslung mit Rocker

Es wäre allerdings nicht der erste Zwischenfall dieser Art in Dänemark. Im März 2010 kam es in Odense zu einem tragischen Verwechslungsfall, als der 36-jährige Monteur Henrik P. Billard in der Taverne Havhesten spielte. Dieser wurde aufgrund seiner verblüffenden Ähnlichkeit zu einem anderen Mann fälschlicherweise für ein Prospect der Hells Angels gehalten, als zwei Männer in das Lokal stürmten und ihn durch mehrere Schüsse tödlich verletzten. Die mutmaßlichen Täter wurden zwei Jahr später aus Mangel an Beweisen freigesprochen.