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Hells Angels wehren sich gegen Willkür der Polizei – Rocker reichen Beschwerde ein

Rocker der Hells Angels auf ihren Motorrädern.

Wenn sich Mitglieder der Hells Angels zu einer Veranstaltung treffen, sind Heerscharen von Polizisten nicht weit. Dabei sehen sich die Rocker oft unverhältnismäßig strengen Kontrollen und Schikanen ausgesetzt. In der vergangenen Woche hatten sich im schwedischen Eskilstuna viele Mitglieder des Motorradklubs getroffen, um gemeinsam im Klubhaus zu feiern. Zwar war, anders als in Deutschland bei solchen Veranstaltungen üblich, keine Hundertschaft von Polizisten zugegen, allerdings fühlten sich die Rocker durch die in Teilen durchgeführten Personenkontrollen trotzdem belästigt. Schließlich wurden nicht nur von den Mitgliedern Daten aufgenommen, sondern auch die Personalien von Freunden und Bekannten, die lediglich an dem Fest teilnahmen.

Hells Angels beschweren sich über Vorgehen der Polizei

Mit Hilfe der Organisation Payback, welche sich für die Rechte von Rockern in Skandinavien einsetzt, haben die Hells Angels nun offiziell Beschwerde bei dem parlamentarischen Ombudsmann gegen das Vorgehen der Polizei eingereicht. „Es kommt auf den Feiern nie zu Zwischenfällen. Diese verlaufen immer sehr ruhig und ohne Gewalt.“, begründet Anwalt Ismo Salmi die eingereichte Beschwerde der Hells Angels gegenüber dem Fernsehsender SVT.

Er führt fort, dass keine Person verhaftet wurde und die Polizei keine rechtliche Grundlage für Personendurchsuchungen oder die Aufnahme von deren Personalien hatte. Schließlich sei eine Versammlung von Rockern in Schweden keine Straftat. Dabei betont der Anwalt, dass die Hells Angels und die anderen Motorradklubs der Situation überdrüssig sind. Schließlich würde die Polizei bei solchen Anlässen regelmäßig die eigenen Kompetenzen überschreiten und geltendes Recht verletzen. „Der Polizeieinsatz hat mal wieder keine Ergebnisse gebracht. Allerdings ist dies wenig überraschend. Schließlich kommt es nur sehr selten vor, dass die Polizei nach solchen Aktionen greifbare Erfolge vorweisen kann.“, führt Ismo Salmi weiter aus.

Polizei sieht sich bei Kontrollen der Rocker im Recht

Die Polizei sieht dies erwartungsgemäß anders. „Das ist deren Sichtweise. Für uns hat sich eine konkrete Gefahrensituation dargestellt. Wir haben die Situation aufgrund einiger Hinweise so eingeschätzt und dementsprechend die von uns als nötig erachteten Maßnahmen ergriffen. Ich habe jedoch Verständnis dafür, dass es Menschen gibt, die eine solche Situation anders einschätzen würden. Diese haben dann die Möglichkeit, so wie jetzt geschehen, den Ombudsmann einzuschalten.“, so Polizeisprecher Christer Sjökvist. Dabei betont dieser, dass die Polizei vor der Feier Hinweise erhalten habe, dass diese größer ausfallen würde und zu massiven Störungen der öffentlichen Ordnung führen könnte. Inwieweit das Vorgehen der Hells Angels Erfolg haben und in Zukunft für ein anderes Verhalten der Polizei sorgen wird, bleibt abzuwarten. Ein Zeichen gesetzt, haben die Rocker dadurch jedoch ohne Zweifel.