Crime

Hells Angels: Todesstrafe nach Rocker-Mord


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Ein Mitglied der Hells Angels wurde von fünf Männern zu Tode geprügelt. Nun wurde der Hauptangeklagte für den Mord an dem Rocker zu Tode verurteilt.

Über ein Jahr ist es inzwischen her, als im thailändischen Ort Pattaya ein ehemaliges australisches Mitglied der Hells Angels zu Tode geprügelt wurde. Das zuständige Gericht hat nun in jenem Fall sein Urteil gefällt. Dem Hauptangeklagten Mörder des 38-jährigen Rockers droht nun eine drakonische Strafe.

Mitglied der Hells Angels zu Tode geprügelt

Es geschah Anfang Dezember 2015: Wayne Rodney S., ehemaliges Mitglied der Hells Angels, wurde von fünf maskierten Männern angegriffen – und schließlich zu Tode geprügelt. Die entblößte Leiche ließen die Täter gut 30 Kilometer von dessen Anwesen entfernt am Straßenrand liegen. „Die Leiche hatte ein gebrochenes Genick und einen großen Cut über der Augenbraue. Wir gehen davon aus, dass er als Folge der Schläge einen Genickbruch erlitten hat.“, äußerte sich Oberkommissar Sukthat Poompanmuang direkt nach der Tat gegenüber thailändischen Medien.

Laut den damaligen Ermittlungen der thailändischen Polizei war auch der Australier Antonio B. in jenem Mordfall verwickelt. Mit dem Hauptangeklagten 26 Jahre alten Kickboxer hatte der ermordete Rocker zuvor ein gemeinsames Fitnessstudio in Australien betrieben. Ursache für die grausame Tat soll ein Streit zwischen den beiden ehemaligen Geschäftspartnern gewesen sein. Ein Augenzeuge berichtete damals, die beiden in einer Bar in Pattaya gesehen zu haben. Wie thailändische Medien bereits kurz nach dem tragischen Mord an dem Mitglied der Hells Angels berichteten, waren die Wachleute von Wayne Rodneys Villa die wichtigsten Zeugen. Diese gaben gegenüber der Polizei an, dass alle fünf mutmaßlichen Täter ausländischer Herkunft waren.

Hells Angels-Mörder zum Tode verurteilt

Antonio B. wurde schnell als der Hauptverdächtige in dem Rocker-Mord ausgemacht und konnte nur wenige Wochen nach der Tat von den thailändischen Behörden in Kambodscha gestellt werden. Trotz seiner Inhaftierung plädierte er bis zuletzt darauf, nicht an dem Angriff auf das Mitglied der Hells Angels beteiligt gewesen zu sein. Seine Unschuldsbeteuerungen halfen jedoch nicht. Am Dienstag verurteilte die thailändischen Justiz den 26-jährigen nun wegen Mordes zum Tode. Wie die britische Daily Mail berichtet wurde ihm dabei sein enges Verhältnis zu dem verstorbenen zum Verhängnis. Schließlich waren die Aussagen von Wayne Rodneys Wachleuten ausschlaggebend für die Verurteilung. Diese hatten Antonio B. vor Gericht erneut schwer belastet. Der Richter schenkte ihren Aussagen glauben, da der Verdächtige den Rocker bis kurz vor der Tat regelmäßig in seiner Villa besuchte. Noch schwerer als die Zeugenaussagen wiegen jedoch die am Tatort gefundene DNA des Hauptverdächtigen, sowie ein aus dem Fluchtwagen abgesendetes GPS-Signal. Noch ist es nicht klar, ob der Anwalt des 26-Jährigen Einspruch gegen das Urteil einlegen wird.

Geringe Haftstrafen im Rocker-Mord

Bei zwei weiteren in den Mord des Hells Angels Mitgliedes verwickelte Personen, scheint das Gericht dahingegen Gnade walten zu lassen. Der aus Amerika stammende 22-jährige Tyler G. kann dabei sogar mit einer vorzeitigen Haftentlassung rechnen. Dieser wurde ursprünglich zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren verurteilt. Da er sich gegenüber den Behörden jedoch kooperativ zeigte und mit seinem Geständnis die Verhaftung von Antonio B. ermöglichte, wurde seine Haftstrafe nun auf zwei Jahre reduziert.  Auch ein zweiter in den Mordfall verwickelte Australier erhielt nur eine verhältnismäßig kurze Haftstrafe. Für das Fahren des Fluchtfahrzeuges verurteilte ihn das Gericht zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr.