Crime

Hells Angels: Politiker wollen nach Zwischenfällen Gesetze gegen Rocker verschärfen


Von  | 

Nach den vermehrten Auseinandersetzungen zwischen den Hells Angels und anderen Motorradklubs müssen Rocker nun mit einer Verschärfung der Gesetze rechnen.

Immer wieder waren Mitglieder der Hells Angels in den letzten Wochen in blutige Auseinandersetzungen verwickelt. Viele Medien instrumentalisieren diese und schreiben inzwischen ganz offen von einem Krieg der Rocker. In Dänemark könnten die jüngsten Ereignisse zwischen den Hells Angels und der Black Army nun zu einer Verschärfung der Gesetze führen. Nachdem im August ein deutscher Höllenengel auf einer Tankstelle in Odense angeschossen wurde, kam es in den letzten Wochen in Dänemark immer wieder zu Vorfällen zwischen den beiden Motorradklubs, sodass die Polizei Anfang des Monats sogar beschloss deren Klubhäuser vorübergehend zu schließen.

Politiker fordern härteres Durchgreifen gegen Rocker

Für einige Mitglieder der dänischen Volkspartei (DF) und der Sozialdemokraten ist dies jedoch noch nicht ausreichend. Diese plädieren nun für eine Verschärfung der Gesetze gegen Mitglieder Hells Angels und anderer Motorradklubs.

„Es führt kein Weg daran vorbei, die Gesetze im Hinblick auf die Rocker zu verschärfen. Seitens der Politik ist es notwendig ein Zeichen zu setzen, dass unsere Straßen keine rechtsfreien Räume sind, die von Gangs kontrolliert werden.“ So Peter Skaarup von der dänischen Volkspartei in der Zeitung Fyens. Unterstützung erhält der Vorsitzende des parlamentarischen Rechtsausschusses von der Sozialdemokratin Trine Bramsen. Beide sind sich darüber einig, dass die Auseinandersetzungen der Hells Angels und anderer Motorradklubs sofort enden müssen.

„Leider müssen leider feststellen, dass die Rocker und Straßengangs sich weiterentwickeln und neue Wege einschlagen. Um die Lage in den Griff zu bekommen, muss auch die Politik entsprechend reagieren. Wir müssen den Polizeibehörden neue Werkzeuge im Kampf gegen diese Art der Kriminalität an die Hand geben. Friedfertige und unschuldige Bürger sind derzeit Geiseln der Auseinandersetzungen zwischen Motorradklubs. Es kann nicht sein, dass diese Bürger Schutz vor Schießereien suchen müssen oder durch eine Verwechslung mit einem Rocker zu Schaden kommen.“ so Trine Bramsen. Damit spielt sie auf eine Messerstecherei vom 11. Oktober an, wo ein 23-Jähriger von zwei Mitglieder der Black Army angestochen wurde. Die dänischen Medien und die Polizei hatten im Anschluss  darüber spekuliert, dass dieser von den Angreifern fälschlicherweise für ein Mitglied der Hells Angels gehalten worden sei. Allerdings sind auch heute noch Zweifel angebracht, dass es sich bei der Tat tatsächlich um eine Verwechslung gehandelt hat. In jedem Fall tragen solche Meldungen dazu bei, die im Hinblick auf Rocker ohnehin bereits verängstigte Bevölkerung weiter zu verunsichern. So Laut Angaben von Trine Bramsen erhält diese derzeit dementsprechend auch sehr viele Emails von besorgten Bürgern.

Neue Gesetze für Mitglieder der Hells Angels und Co.

In dem neuen Gesetz könnten den Mitgliedern der Hells Angels und anderer Motorradklubs das Recht auf Bewährung verwehrt werden. Eine Ausnahme würde demnach lediglich eintreten, sofern diese sich dazu entschließen, den Klub zu verlassen. Zudem sollen die Haftstrafen für illegalen Waffenbesitz von derzeit einem Jahr auf drei Jahre angehoben werden und Rocker mit ausländischen Wurzeln abgeschoben werden können. Die Mitglieder der Parteien plädieren außerdem dafür, der Polizei mehr Recht im Kampf gegen Rocker einzuräumen. So soll es für diese leichter werden verdächtige Personen abzuhören, sowie deren SMS und Nachrichten zu überwachen.  Der Justizminister Søren Pind wird Mitte November mit dem parlamentarischen Rechtsausschuss zusammenkommen, um über einen möglichen Gesetzesentwurf zu beraten.