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Bandidos: Vier Rocker für Mord an Hells Angels angeklagt

Zehn Jahre nach dem Tod des Hells Angels Mitglieds Anthony B. ist es der Polizei gelungen, die mutmaßlichen Täter zu fassen. Dabei handelt es sich um vier Mitglieder der Bandidos. In dieser Woche hat der Prozess gegen das Quartett begonnen. Auf die Rocker warten lange Haftstrafen.

Hells Angels vor Pizzeria erschossen

Bereits am 18. März 2006 war das langjährige Mitglied Hells Angels, Anthony B., von einem Scharfschützen vor den Augen seiner Familie getötet worden. Die Tat ereignete sich, als der Rocker gemeinsam mit seiner Freundin und den zwei gemeinsamen Kindern eine Pizzeria im texanischen Austin verließ. Die Polizei vermuteten seit jeher, dass die Hinrichtung eine Folge des damals schwellenden Konfliktes zwischen den Hells Angels und den Bandidos gewesen sein. Allerdings fehlten den Behörden lange Zeit stichhaltige Beweise, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Als das FBI im letzten Jahr Präsident Jeff P. und zwei weitere hochrangige Mitglieder der Bandidos festnahm, änderte sich dies jedoch. Beiden wurde vorgeworfen, in den Mord verwickelt gewesen zu sein.

Vier weitere Bandidos vor Gericht

Wie mehrere amerikanische Medien übereinstimmend berichten, wurden am Dienstag nun vier weitere in den Mord verwickelte Rocker festgenommen. Dabei handelt es sich um die vier Bandidos Mitglieder Johnny R. (47), Robert R. (45), Jesse B. (40) und Norberto S. (35). Drei von ihnen wurden in San Antonio festgenommen und einer in Waco. Vorerst bleiben alle vier in Untersuchungshaft. Bei einer Anhörungen in der nächsten Woche will das Gericht dann darüber entscheiden, ob die Rocker bis zur Urteilsverkündung auf Kaution freigelassen werden.

Machtkampf zwischen Hells Angels und Bandidos als Auslöser

Die Anklage spricht davon, dass Anthony B.  die Bandidos provozierte, indem er mit seiner Kutte durch Austin fuhr und aktiv Mitglieder für die Hells Angels rekrutieren wollte. Zwischen beiden Motorradklubs besteht eine seit Jahrzehnten andauernde Rivalität. Dabei sind besonders in den USA einige Gebiete strikt aufgeteilt. So galt es lange Zeit als ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Bandidos kein Chapter in Kalifornien eröffnen dürfen und die Hells Angels sich im Gegenzug aus Texas fern halten. Da Anthony B. vorgehabt haben soll, ein Charter der Hells Angels in Texas zu eröffnen und sich trotz der Warnungen mit seiner Kutte auf den Straßen von Austin präsentierte, entschlossen sich die Bandidos an ihm ein Exempel zu statuieren. So ging es laut der Anklage bei dem Mord in erster Linie darum, die eigenen Gebietsansprüche zu untermauern und Macht zu demonstrieren. Die vier Hauptangeklagten erwarten nun drakonische Strafen. So fordert die Staatsanwaltschaft neben einer lebenslangen Haft auch die Todesstrafe. Bis es zu einem Urteil kommt, wird es jedoch noch ein wenig dauern. Bereits am kommenden Dienstag wird der Prozess fortgesetzt gegen die vier Rocker fortgesetzt.