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Internetwährung Bitcoin – Fluch oder Segen?


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Geldwäsche mit einer digitalen Währung wie Bitcoins – Ist so etwas möglich? Nach ein paar Minuten Recherche im Internet weiß man: Definitiv!

Laut diverser Nachrichtenagenturen berichteten die niederländischen Behörden, dass vergangenen Dienstag zehn Verdächtige aufgrund von Geldwäsche festgenommen worden sind – allesamt im Alter von 20 bis 30 Jahren. Doch was genau hat es mit dem Bitcoin auf sich? Und muss man sich Sorgen machen, dass diese Währung bald den Euro ablöst?

Im Internet tauchte die Alternative zum “normalen” und im Alltag genutztem Geld 2009 auf. Über einen längeren Zeitraum diskutierte nur ein kleiner Kreis Entwickler darüber. Später trat es vor allem im Zusammenhang mit dem Darknet und Drogendelikten in das öffentliche Interesse und schreckte somit wahrscheinlich einen Großteil der Internet-User ab, die mit besagter Kriminalität nichts zu tun haben wollten.

Bitcoins wurden togesagt.

In verschiedensten Medien wurde der Bitcoin auch als “Hacker-Spielgeld” bezeichnet, mehrmals schon totgesagt – doch dass es keine fixe Erscheinung war und etliche Vorteile aufweist, zeigt sich inzwischen: Die Idee, elektronischen Zahlverkehr mit der Währung zu erledigen, erschließt sich immer mehr Nutzern. Immerhin ist die Verschlüsselungsmethode sicher und der Verbraucher anonym, denn mit der Kryptowährung kann man sämtliche Banken umgehen.  Getätigte Geschäfte können sich so nur sehr schwer verfolgen lassen. Mittlerweile kann man nicht nur im Web auf verschiedenen Handelsplattformen damit Überweisungen tätigen, selbst offline bieten einige Geschäfte dieses Bezahlmodell an. “Bar 77” heißt beispielsweise ein Lokal in Berlin, welches dies möglich macht. Die Rechnung wird dann mit dem eigenen Smartphone bezahlt – mittels Scannen des QR-Codes. Der Client? Für jedermann zum herunterladen bereit. Online müssen nur noch die Bitcoins erworben werden: Für 1.000 Euro erhält man nach heutigem Stand 2,65 BTC. Doch so faszinierend der Vorgang auch ist, nimmt er deutlich mehr Zeit in Anspruch, als einfach nur sein Geld für ein Bier auf den Tresen zu legen. Allerdings ist der Bitcoin nicht wie früher behauptet eine Alternative zum Dollar oder Euro: Die Liebe zum Bargeld ist viel zu groß und die Zahl der Menschen, die sich zu 100 Prozent sicher mit der Bitcoin-Währung fühlen, deutlich zu niedrig.

Das Interesse wächst weiterhin, auch, wenn die Währung seit 2013 zwei Drittel an Wert verloren hat. So häufen sich die Investoren und wissenschaftlichen Publikationen. Laut Experten sollen in Investitionen noch in diesem Jahr in den Milliardenbereich gehen. Alles in allem trifft die Währung den Wunsch nach Sicherheit und gleichzeitig Anonymität – dennoch sind das auch die größten Risikofaktoren. Es bleibt fraglich, ob sich die Bitcoins mit ihrem widersprüchlichem Image auch beim Otto Normalverbraucher durchsetzen können.